In der neuen Mallorca-Folge des Auswanderer-Formats "Goodbye Deutschland" geht es vor allem bei einer Familie rund: Zuschauer sehen, wie die Familie rund um die Landshuterin Marion Fischer zum auf die Insel zieht. Zehn Jahre lang hat die Familienmutter in Bayern ein Hundegeschäft betrieben. Unter Tränen übergibt sie es in der Folge an ihre Nachfolgerin, um in Portocolom das Restaurant Yo Soy zu eröffnen. Das Projekt will sie mit einem Kredit in fünfstelliger Höhe finanzieren. Daher muss schnell Geld in die Kasse der gelernten zahntechnischen Assistentin kommen.

Doch bis es so weit ist, gilt es noch einige Hürden zu überwinden. Fischers Tochter Sina und deren Freund Chris Jaensch sind wegen der Eröffnung schon vor Familienoberhaupt Marion Fischer auf der Insel. Im Osten kämpfen sie in dem Lokal kurz vor dem großen Tag mit einem Wasserschaden, der noch dazu im Gastraum ist. Für derartige böse Überraschungen ist in der Auswanderer-Kasse eigentlich kein Geld. Und die Nerven liegen angesichts der nahenden Eröffnung sowieso schon blank.

Links: Marion Fischer. Rechts: Sina Fischer samt Freund- Fischer

Eröffnung ohne Mutter Marion Fischer

Erschwerend kommt hinzu, dass Marion Fischer selbst zur Eröffnung des Lokals noch nicht auf der Insel sein kann. Sie muss in Deutschland noch letzte Behördengänge erledigen, bevor sie nachkommt.

In der Folge erfahren die Zuschauer, dass Mutter Marion und ihre Tochter Sina 2003 schon einmal nach Mallorca ausgewandert sind. Die quirlige Familienmutter hatte sich damals in eine Internetbekanntschaft verliebt. "Nach einem halben Jahr habe ich in Deutschland alles hingeschmissen und bin mit meiner kleinen Tochter, die damals fünf Jahre alt war, auf die Insel gezogen", erzählt die Wiederholungs-Auswanderin in der Folge. Doch nach drei Jahren ging ihre Beziehung in die Brüche und die Fischers standen vor der Entscheidung: Müssen sie zurück nach Deutschland gehen oder gibt es eine Möglichkeit, auf der Insel zu bleiben?

Sina Fischer und ihr Freund Chris am Strand von Mallorca RTL / 99pro media

Heimweh vorprogrammiert

"Ich war damals erst in der dritten Klasse. Es hat weh getan, wegzuziehen. Ich musste meine ganzen Freunde auf der Insel lassen", erinnert sich Sina Fischer. Ihre Mutter hatte sich gegen Mallorca entschieden. Es sollte für beide zurück nach Deutschland gehen. Nach der Rückwanderung in ihr Heimatland kam das Mutter-Tochter-Gespann dennoch immer wieder zum Urlaub auf die Insel.

2023, Jahre später, wagen sie nun erneut ihr Glück und wandern zum zweiten Mal aus. Dieses Mal kommen auch Sinas Freund Chris Jaensch und Marions Enkelin Emilia, die von ihrer zweiten Tochter stammt, mit.

Von der Oma aufgezogen

In der Folge erfahren die Zuschauer dann auch, warum die Kleine mitkommt: Emilia wurde an Tag vier nach ihrer Geburt von Marion Fischer aus dem Krankenhaus abgeholt. Ihre älteste Tochter durfte das Kind vom Jugendamt aus nicht behalten. "Von einem auf den anderen Tag Mama zu werden, war schon heftig. Ich war total überfordert. Ich bin nicht verheiratet und war voll berufstätig. Doch hätte ich sie nicht aufgenommen, wäre Emilia in eine Pflegefamilie gekommen", erzählt Marion Fischer in der Folge.

Wenn die Auswanderung zur Beziehungsprobe wird

Unterdessen hat Fischers andere Tochter Sina ganz andere Probleme. Sie ist erst seit knapp einem Jahr mit ihrem Partner zusammen. Daher könnte die Auswanderung für das frische Paar auch zur Beziehungsprobe werden. Weil die Mietpreise auf der Insel hoch sind, hat sich die Familie dazu entschieden, dass erst einmal alle unter einem Dach leben werden. Die größten Zweifel an dem Plan hat von Anfang an Sina Fischer. Schließlich ist sie schon mit 18 Jahren von zu Hause ausgezogen und hat seither alleine gelebt. Ganze 3.700 Euro Miete muss die Familie für das sanierten Stadthaus in Santanyí zahlen.

Putzfimmel und Kameraüberwachung

Und das ist nicht die einzige Hürde. Familienmutter Marion Fischer leidet unter einem Putzfimmel, gibt sie vor den Kameras zu. Nach einem Ereignis platzt Sina Fischer und auch deren Freund dann endgültig der Kragen, und das nicht einmal zwei Stunden nach der Ankunft von Marion Fischer auf der Insel. Der Grund: Während das Paar nicht zu Hause war, hat Marion Fischer in dessen Zimmer nach Klopapier, einer Klobürste und einem Handtuch gesucht. Was sie nicht wusste: Das junge Paar hatte zuvor eine Kamera installiert, da es sichergehen wollte, dass es nicht zu Problemen mit den Umzugshelfern kommt.

Haben sich mittlerweile wieder versöhnt: Sina und Marion Fischer. Sina Fischer

Als Chris seine Schwiegermutter in Spee anruft und fragt, was sie im Zimmer des Paares zu suchen habe, eskaliert die Lage. Kurze Zeit später treffen die drei Auswanderer aufeinander und es kommt noch heftiger. Mama Marion Fischer zieht eingeschnappt davon. "Ich gehe wieder. Ich fühle mich hier nicht willkommen", schreit sie.

Die große Überraschung: Nur ein paar Stunden später sind die Wogen bei den drei Auswanderern wieder geglättet. Mit einem besonderen Frühstück hat Mutter Marion ihrer Sina ein Friedensangebot gemacht.

Jörn Schlönvoigt mit Neu-Auswanderin Marion Fischer vor deren Lokal. Fischer

Und auch im Restaurant der Familie gibt es ein Happyend. Der Laden brummt laut der Aussage der Auswanderer. Erst im Juli kehrte auch ein prominenter Gast in dem Familienbetrieb ein: Soap-Darsteller Philipp Schlönvoigt ("Gute Zeiten, schlechte Zeiten").

Im April eröffnet

Der Familienbetrieb im Carrer dels Pescadors 21 (zu Deutsch: "Fischer-Straße") ist seit dem 6. April geöffnet. Zuletzt war dort das Lokal "El Faro" untergebracht, das aber nur knapp einen Monat lang geöffnet war. Marion und Sina Fischer haben es in "Yo soy – Kitchen & Cocktails" umgetauft. Obwohl Marion Fischer gemeinsam mit ihrer mittlerweile 25 Jahre alten Tochter Sina von 2003 bis 2007 schon einmal auf Mallorca gelebt hat, kommt die Familie zum ersten Mal in dem Format vor. Marion Fischer, ihre Tochter Sina Fischer, deren Freund Chris Jaensch und Emilia, die Enkelin von Marion Fischer, leben gemeinsam in Santanyí.