Sie gehört zu den weniger bekannten gastronomischen Traditionen auf Mallorca: Zu Sant Marc, dem 25. April, werden auf Mallorca Schnecken gegessen. Wer da ordentlich zulangt, so heißt es, hat ein Jahr lang keine Probleme mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Rheuma. Ob man das nun glaubt oder nicht, Tatsache ist, dass viele Einheimische große Freude an dem alljährlichen Schneckenschmaus haben.

So etwas wie die Wallfahrtstätte der Schneckenjünger ist die Gaststätte Es Cruce (Die Kreuzung) auf der Ma-15 zwischen Palma und Manacor, in der Nähe von Vilafranca de Bonany .

"Wir werden in etwa 70 großen Töpfen heute und im Laufe der Woche voraussichtlich mehr als 4.000 Kilo Schnecken zubereiten", sagt der Betreiber Guillem Garí.

Ein Topf mit Schnecken im Restaurant Es Cruce. Sebastià Sansó

Die wichtigsten Zutaten für die Brühe, in denen die Schnecken gekocht werden seien "Hochrippe, mageres Fleisch, Hühnchen, Spanferkelfüße, eine Kräutermischung, Fenchel, Zwiebel, Knoblauch und Wurst." Das Geheimnis läge in der Vielfalt, sagt Garí, das Rezept stamme von seiner Großmutter.

All das werde in mehreren Etappen gekocht und fünf Stunden lang ruhen gelassen.Ein Kilo Schnecken ergäbe drei Schneckengerichte, rechnet der Gastronom vor. Macht 12.000 Schneckenbestellungen, sowohl vor Ort im Restaurant als auch zum Mitnehmen.

Ein Kunde mit Schnecken zum Mitnehmen im Restaurant Es Cruce. Sebastià Sansó

Und da die Tierchen, die mit Zahnstochern aus ihren Gehäusen geholt werden, besonders gut mit Alioli schmecken, will auch die separat servierte Knoblauchmayonnaise zubereitet sein. "Dieses Jahr werden wir mehr als 700 Kilo zubereiten", sagt Garí, ohne mit der Wimper zu zucken hinzu.