Ein guter café con leche findet sich auf Mallorca in vielen Cafés. Doch auch für Kaffee-Gourmets hat Palma inzwischen einiges zu bieten. Immer mehr Lokale bieten Specialty Coffee an, hochwertige Maschinen- und Filterkaffees. Hier die Highlights der MZ in zufälliger Reihenfolge:
Der Vorreiter: La Molienda

Mit La Molienda eröffnete 2013 im Carrer del Bisbe Campins, 11, das erste Lokal in Palma mit Specialty Coffee. Inzwischen gibt es in Palma zwei weitere Filialen der Marke. In der eigenen Rösterei verarbeiten die Betreiber Bohnen aus Kolumbien, Brasilien, Nicaragua und Äthiopien. Jedem wird hier der Kaffee so zubereitet, wie er es sich wünscht. Barista Ignacio Smith empfiehlt den Gästen nur immer wieder, auf den Zucker zu verzichten. „Damit sie den Geschmack des Kaffees wirklich mitbekommen“, sagt er. Tipp: Auf der gemütlichen Außenterrasse lässt es sich auch wunderbar frühstücken. Das Café hat leckere tostadas mit Sauerteigbrot, zum Beispiel belegt mit Ziegenkäse, Pistazien, Trauben und Dill (8,50 Euro).
Australien in Palma: Surry Hills Coffee
Felipe Vessena und seine Frau lebten drei Jahre in Australien und verliebten sich in den hochwertigen Kaffee dort. Zurück in Buenos Aires eröffneten die Argentinier daher ihr erstes australisches Café. Inzwischen leben die beiden auf Mallorca und leiten im Carrer del Carme, 12, ein Lokal mit Spezialitäten von Down Under. So gibt es etwa den Aufstrich Vegemite zu kaufen, das australischste Essen überhaupt. Es ist ein entspanntes Café mit sehr junger Kundschaft. Abgesehen von wechselnden Kaffeesorten aus verschiedenen Röstereien, bietet Surry Hills eine eigene Mischung nach australischem Vorbild an. Die Röstung übernimmt Mistral.
Lokaler Qualitätskaffee: Arabay Flagship Store Palma
Café Bay in Lloret de Vistalegre ist der größte Kaffeeröster auf der Insel. Dessen Feinschmecker-Marke Arabay hat neben dem Geschäft im Carrer Sindicat, 5 (direkt an der Plaça Major), Lokale auf Ibiza, Menorca und in Madrid. Weitere sollen in Italien, Singapur und den Vereinigten Arabischen Emiraten folgen. In dem weiträumigen Vorzeigeladen in Palma gibt es neben der Hausmischung wöchentlich wechselnde Röstungen im Angebot. Hier ist zu fast jeder Uhrzeit viel los. Im oberen Stockwerk ist es ruhiger, dort arbeiten viele Menschen an Laptops.
Kleines Café, große Vielfalt: Nanø Coffee Lab
Das Café am Carrer de Can Asprer, 2, bietet Kaffee-Fans die größtmögliche Variation. Wöchentlich gibt es in dem kleinen Lokal andere Kaffeesorten von verschiedensten unabhängigen Röstereien aus der ganzen Welt. Beim MZ-Besuch war es Natur-Kaffee aus Äthiopien von der Rösterei Matter of Concrete in Rotterdam. „Wir wollten Kaffee-Liebhabern hier einfach die Möglichkeit geben, regelmäßig etwas zu probieren, was sie sonst auf der Insel nicht finden“, erklärt der Argentinier Rizzo, der das Lokal mit einer weiteren Argentinierin und einem Mallorquiner leitet. Rund um das Lokal, herrscht durchgehend Betrieb, viele Gäste stehen in der Sonne und genießen ihren Kaffee.
Etwas Süßes gefällig? Rosevelvet Brunch & Coffee

Bei diesem Lokal im Carrer de la Missió, 15, geht es nicht nur um Kaffee. Aus einer eigenen Bäckerei bietet das Café Rosevelvet Zimtschnecken (3,50 Euro) und Kuchen (4–6,50 Euro) an. Aufgepasst: Die Leuchtschrift „Sweet As Hell“ an der Wand, zu Deutsch „Verdammt süß“, ist keine leere Versprechung. Wer also Süßes nicht zu sehr mag, sollte sich auf den Kaffee konzentrieren. Monatlich bietet das Lokal mit vielen hippen Kunden aus dem Ausland andere Sorten an, aktuell gibt es äthiopische Bohnen, die in Barcelona geröstet wurden.
Für die „Financial Times“ eines der „besten Cafés der Welt“: Mistral
Die „Financial Times“ kürte Mistral 2022 zu einem der 25 besten unabhängigen Cafés der Welt. Zu den besten Cafés der Insel gehört das Lokal an der Plaça de Weyler, 2A, allemal. Mistral bietet regelmäßig neue Sorten aus eigener Röstung an. Barista Mikhail nimmt sich wann immer möglich Zeit, im Gespräch herauszufinden, wie die Kunden ihren Kaffee am liebsten mögen, um ihnen die richtige Sorte und Zubereitung zu empfehlen. „Stammkunden rate ich dann auch mal, etwas Neues zu probieren oder die Milch wegzulassen“, sagt er.