"Der Mallorca-Job": Finalist beim MZ-Krimi-Wettbewerb

Mit „Der Mallorca-Job“ kam der österreichische Regisseur und Drehbuchautor Karl Kases 2017 ins Finale des Krimi-Wettbewerbs, den die MZ zusammen mit dem Emons-Verlag und der Literaturagentin Lianne Kolf veranstaltete. Bei der Einsendung hieß das begonnene Werk noch „Der gute Mann vom Ballermann“. Im vergangenen März nun ist das fertige Buch erschienen.

Protagonist ist der deutsche Kriminalkommissar Leon. „Er soll der spanischen Polizei während des Sommers dabei helfen, spätpubertierende Saufbolde in ihre Schranken zu weisen“, erklärt der österreichische Autor. Schon bald aber wird die Hauptfigur in eine Reihe turbulenter Verwicklungen verstrickt. „Action, Rettung, Mord, Totschlag, Liebe, Betrug, Haie und andere kleinere Fische, Dummheit, viel Humor, Tränen (zum Lachen und zum Weinen) und die Zukunft der Insel kommen darin vor“, verspricht der Autor, der als Kameramann schon mehrere Schimanski-„Tatorte“ drehte und beim Mallorca-Spielfilm „Der Traum ihres Lebens“ der ARD Regie geführt hat. Da habe er Gelegenheit gehabt, sich auf der Lieblingsinsel der Deutschen besser umzusehen. Und da er generell sehr viel Zeit hier verbringe, habe es nahegelegen, sich nicht Geschichten in fernen Ländern auszudenken, sondern seinen Krimi stattdessen auf Mallorca spielen zu lassen.

 „Der Mallorca-Job“, Tredition, ab 8,95 Euro, 224 Seiten. Auch bei Fera Palma, Mirador de Cabrera (Cala Pi), Bistro Mercat (Llucmajor), Bodega Miguel Oliver (Petra) und der Lesung im Korkenzieher-Museum in Vilafranca am 24.9. um 18 Uhr (Eintritt 25 Euro)

"Toni Morales und der Lohn der Habgiert": Grundlage ist ein wirklicher Mord

„Toni Morales und der Lohn der Habgier“ ist bereits der dritte Mallorca-Krimi von Elke Becker, die unter dem Pseudonym Elena Bellmar schreibt, und zugleich der zweite rund um den Ermittler Toni Morales. Hintergrund des ersten Bands war die Aufarbeitung der Fälle von Babyraub in Spanien im Franco-Regime, der zweite Band griff den wahren Fall einer eingemauerten Leiche auf. Sie war bei Renovierungsarbeiten in einem Hotel gefunden worden. „Wegen Verjährung konnte der damalige Täter nicht mehr belangt werden“, erklärt die Autorin der MZ. „Das nahm ich zum Anlass, ihn auf andere Art büßen zu lassen. Ich habe ihn zu einem ziemlich unangenehmen Zeitgenossen gemacht, der meiner Meinung nach seine gerechte Strafe erhalten hat. Aber das soll jeder Leser selbst entscheiden.“

Dass den Krimis stets wahre Begebenheiten zugrunde liegen, ist ein Markenzeichen von Becker. In den 15 Jahren, die sie auf der Insel lebt, knüpfte sie viele hilfreiche Kontakte zu Kripobeamten, Forensikern und der Pressestelle der Polizeieinheiten, wie sie sagt. „In meinen Krimis sind daher immer ‚echte‘ Ermittler am Werk, die auch dem hiesigen Polizeiapparat entsprechen.“ Auch bei deren Einsatz von Fahrzeugen, Booten oder Waffen aller Art achte sie auf Authentizität.

Neben ihrer Tätigkeit als Autorin betreibt Becker mit ihrer Schwester zusammen ein Immobilienbüro auf der Insel. Im Februar soll im Heyne Verlag der vierte Band einer Winzersage erscheinen, die teils auf Mallorca, teils auf Kuba spielt.

„Toni Morales und der Lohn der Habgier“, Pendo, 15 Euro, 320 Seiten.

"Rebellion der Gefühle": Inspiriert vom Töpferort Pòrtol

Nach ihrem ersten Mallorca-Krimi „Engelsmörder“ lässt Kerstin von Schuckmann Kommissar López in „Rebellion der Gefühle“ einen zweiten Fall lösen.

Zusammen mit seinem Kollegen, Antonio Díaz von der Mordkommission in Palma, ist er einem Serienmörder auf der Spur, der an mehreren Orten auf Mallorca sein Unwesen treibt.

Das Team steht vor der Aufgabe, das Motiv für die mysteriösen Morde herauszufinden. Warum etwa werden zielgerichtet Körperteile entfernt und weshalb spielen ein alter Klavierflügel, Goldmünzen und mallorquinische Tonpfeifen, die traditionellen siurells, eine zentrale Rolle?

Die Idee zum Buch kam der 56-Jährigen bei einem Besuch in dem Töpferort Pòrtol in der Gemeinde Marratxí. Auf Info-Tafeln überall im Ort ist nachzulesen, dass es hier früher 25 Töpfereien gab, heute dagegen weniger als zehn. „Beim Besichtigen einer der Betriebe stellte ich mir vor, welch hektisches Treiben damals in dem heute etwas verschlafen wirkenden Ort geherrscht haben musste“, erzählt von Schuckmann. Gleichzeitig habe sie mit den alteingesessenen Familien mitgefühlt, die durch den Niedergang ihrer Betriebe im Laufe der Zeit sicherlich Not leiden mussten. So entstammt die Figur des Täters aus einer dieser alteingesessenen Familien, sie kämpft in dem Roman um den Erhalt von Traditionen und den Schutz der Umwelt.

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Auch etwas Insel-Geschichte wird verarbeitet, etwa das Schicksal jüdischer Familien in der Zeit von Bürgerkrieg und Franco-Regime (1936–1975). Zudem bringt Schuckmann persönliche Schicksalsschläge im Leben des Täters in die Krimi-Handlung mit ein. Sein älterer, unehelicher Sohn taucht etwa plötzlich auf, wie die Autorin erklärt: „Der Titel spielt auf die emotionale Überforderung des Täters an.“

 „Rebellion der Gefühle“ , epubli, ab 12 Euro, 344 Seiten.