Im Grunde kann man Elmar Schreiber nur beneiden. Wohl kaum ein anderer spielt so oft Golf auf Mallorca wie der 65-jährige ehemalige Event-Unternehmer. Seit rund acht Jahren prüfen Schreiber und sein fünfköpfiges Testteam Woche für Woche die 21 öffentlichen Golfplätze der Insel auf Herz und Nieren. Ehrenamtlich sozusagen und ohne lukrative Absichten.

Ihr Kriterienkatalog umfasst mittlerweile 28 Bewertungspunkte, die von der Geschwindigkeit der Greens bis zur Sauberkeit auf den Toiletten reichen. Die Ergebnisse werden auf Schreibers Homepage www.mallorcagolf.info veröffentlicht.

Vor ein paar Tagen war dort Inventur. Schreiber zog Bilanz nach einem weiteren Jahr Golfplatz-Testen auf Mallorca. „Nach wie vor ist das Golfangebot auf der Insel gut und vielfältig. Durch die in den vergangenen fünf Jahren gestiegene Zahl der Plätze (Es wurden seit 2006 vier neue Anlagen – Son Gual, Son Quint, Golfpark Puntiró und Maioris – in Betrieb genommen, Anm. d. Red.) hat sich die Qualität auf und neben den Fairways generell nachweislich verbessert", so Schreiber.

Das Maß aller Dinge ist nach wie vor auf zwei Insel-Plätzen zu finden. „Son Gual und Golf Alcanada haben 2011 in so gut wie allen Bewertungskategorien die meisten Punkte erzielt. In Sachen Platzpflege und Serviceeinrichtungen gab es dort eigentlich nichts zu bemängeln. Beide Anlagen sind vorbildlich", so Schreiber.

Zu den Top 5 seiner Bewertungsliste für 2011 zählen zudem der Arabella-Platz Son Muntaner sowie Vall d´Or Golf und Santa Ponça I. „Von allen Plätzen hat Vall d´Or im vergangenen Jahr den größten Qualitätssprung geschafft. Der exzellente Zustand von Greens und Fairways sowie die neuen Buggywege haben zu einer Aufwertung geführt", sagt Schreiber. Gleiches gelte für Santa Ponça I, dessen 18 Grüns im vergangenen Jahr komplett erneuert wurden. „Die Frischzellenkur hat dem einstigen PGA-Course gutgetan."

Viel getan habe sich auch in Golf Mairois. „Es sind die kleinen Details, zum Beispiel Abschläge und Wasserhindernisse, die in den vergangenen Monaten besonders aufgepeppt wurden." Einer Schönheitskur wurde 2011 auch der bis dahin etwas ramponiert wirkende Ostplatz des Marriott-Golfresorts Son Antem (MZ berichtete) unterzogen.

Ebenfalls positiv sei die Entwicklung in Palmas Golfpark Puntiró zu bewerten. „Golfdirektor Michael Hellwig hat den Platz aus seinem Dornröschenschlaf erweckt. Originelle und preisgünstige Turniere sowie ein lebhaftes Clubleben haben dort im vergangenen Jahr zu einem höheren Besucherverkehr geführt."

Kaum oder gar nicht entwickelt haben sich dagegen Golf Bendinat in Palma, Golf Termens bei Bunyola, Golf de Pollença sowie Golf Poniente. Letztgenannter erhielt von Schreiber die niedrigste Bewertung. „Der Platz macht einen ungepflegten, vernachlässigten Eindruck. Ein Jammer, denn die Anlage zählt vom Design her zu den besten Mallorcas", so Schreiber.

Vollkommenes Chaos herrsche in vielen Clubs allerdings bei den Greenfeepreisen. „2011 war eindeutig das Jahr der Discounts. So wimmelte es dermaßen an ständig neuen Sonderangeboten, Früh- und Spättarifen sowie einer unübersichtlichen Zahl an Rabattkarten, dass die regulären Tarife von vielen Spielern gar nicht mehr ernst genommen wurden. Dazu kommt, dass einige Clubs immer öfter Turniere oder ganze Turnierserien zu Preisen anbieten, die weit unter den offiziell geltenden Greenfee-Tarifen liegen, beispielsweise am Wochenende in Pula Golf", sagt Schreiber. Dort kostet die Teilnahme an beiden Tagen inklusive Verpflegung mittlerweile nur noch 80 Euro. Weitere Info unter www.mallorca-golf.info.

Im E-Paper sowie in der Printausgabe vom 2. Februar (Nummer 613) lesen Sie außerdem:

- 50 Dinge, die man auf Mallorca gemacht haben sollte, Teil 19

- Kindermenü: Kids im Handy-Fieber

- Wasserwelten: Aufbruch zur Rekordjagd

- Aktiv auf der Insel: In der Buchhandlung Literanta

- Schöne Dinge: Thai klassisch im Studio Siam

- Rundtour bei Valldemossa

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