Ende März öffnen viele Wildpflanzen ihre Blüten - Auftakt für die heimischen Gewächse zum Vermehrungszyklus. Zuvor hatten die Samen genügend Zeit zum Keimen. Die Zwiebeln und Knollen sind mittlerweile prall, die Wurzeln konnten Kräfte sammeln. Bis im Sommer viele Pflanzen eine Vegetationspause einlegen, müssen Samen gebildet und reif sein. Doch zuvor ist der Anflug der bestäubenden Insekten angesagt. Unsere Fotos zeigen das Abc von links unten im Uhrzeigersinn.

Jedes Jahr früh dran ist der Aronstab (Arum italicum bot., hierba de Aarón span., orella d'ase kat.). Erst zeigt das in allen Pflanzenteilen giftige Gewächs gestreifte Blätter, dann ein gelbes Blütenblatt mit einem Kolben mittendrin. Bei idealen Bedingungen bilden die unterirdischen Knollen der Pflanze weitläufige Kolonien.

Die Baumförmige Strauchpappel (Lavatera arborea bot., malva arbórea span., malva kat.) kann bis zu drei Meter hoch werden und ist somit die größte Malvenart auf der Insel. Sie wächst gelegentlich als zweijährige Staude und kommt an Küsten und auch im Inselinneren vor.

Mehrjährig und immergrün ist dagegen das Brandkraut (Phlomis fruticosa bot., oreja de liebre span., sàlvia de Jerusalem kat.). Es bildet an trockenen, steinigen Plätzen Stauden, die bis zu eineinhalb Meter hoch werden. Die gelben Blüten sitzen wie ein Quirl auf den Stängeln.

Das Katzenkopf-Sonnenröschen (Helianthemum caput-felis bot., jarilla de cabeza de gato span., romer moix kat.) steht auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Pflanzen. Der Name geht auf die Knospen der polsterbildenden, immergrünen Pflanze zurück, die wie Katzenköpfchen aussehen.

Die Kronen-Wucherblume (Chrysanthemum coronaria bot., Ojo de buey span., margalides kat.) ist an ihrer gelben Blütenmitte zu erkennen, die Spitzen sind weiß. Für die Landwirte sind die hübschen Margariten mit ihrem gefiederten Blattwerk einfach lästiges Ackerunkraut.

Über den Lorbeer (Laurus nobilis bot., laurel span., llorer kat.) ist im Herbari Virtual der Balearen-Universität nachzulesen, dass dieser zweifellos zur heimischen Flora zählt. Der mehrjährige immergrüne Strauch blüht gelb und wächst häufig am Rande von Wiesen hinter Mauern.

Der Mastixstrauch (Pistacia lentiscus bot., lentisco span., mata kat.) kommt im Unterholz der Wälder und auch in Gärten vor. Die männlichen Rispenblüten sind gelblich-weiß, die weiblichen verfügen über rote Staubbeutel, die im Sommer Beerenfrüchte bilden.

Die Milchfleckdistel (Galactites tomentosa bot., galactites span., card de xeremeia kat.) ist die am häufigsten auf Mallorca vorkommende Distelart. Denn sie ist an den Küsten wie auch in den Bergen anzutreffen. Im März öffnen sich die Köpfchen mit den röhrenförmigen Blüten, im April färben die Disteln manchmal ganze Wiesen in bläuliches Violett.

Eine mehrjährige ausdauernde Staude ist die Palisaden-Wolfsmilch (Euphorbia characias bot., lechetrezna span., lletrera visquera kat.). Die gelblich-grünen Blüten bilden sich am oberen Ende auf hohen Stängeln, die aus unterirdischen Rhizomen eng beieinander wachsen.

Der Röhrige Affodill (Asphodelus fistulosus bot., gamoncillo span., cebollí kat.). ist der kleine Bruder des allseits bekannten Asphodelus aestivus. Die zierliche Staude wird höchstens 70 Zentimeter hoch und hat winzige weiße Blüten, die bei Bestäubern sehr beliebt sind.

Der Schlehdorn (Prunus spinosa bot., endrina span., aranyó kat.) blüht, wie auch der mit ihm verwandte Mandelbaum, bevor sich die Blätter bilden. Das dornige üppig blühende Gehölz beschert Kleintieren sichere Rückzugsorte. Der mehrjährige Strauch kann bis zu vier Meter hoch werden. Im Herbst sind seine vitaminreichen schwarzblauen Steinfrüchte für Liköre und Marmeladen beliebt.

Die immergrüne Zistrose (Cistus albidus bot., jaguarzo blanc span., estepa blanca kat.) zeigt im Mittelmeerraum Blüten in vielen Farben. Und auch wenn sie rosa bis lila ausfallen, nennt man sie trotzdem Weißliche Zistrose. Die Sträucher wachsen einen Meter hoch im lichten Unterholz von Wäldern und an Wegrändern.