Die Streikwelle an deutschen Flughäfen hat Auswirkungen auf die Mallorca-Urlauber. Vereinzelt wurden die Flüge auf die Insel gestrichen. Betroffen ist am Donnerstag (14.3.) zuerst der Eurowings-Flug (EWG7584), der in Hamburg starten und um 11.40 Uhr auf der Insel landen sollte.

Ebenfalls gestrichen ist der Eurowings-Flug (EWG2592) von Stuttgart nach Mallorca mit Ankunftszeit 14 Uhr, sowie die zweite Hamburg-Verbindung (EWG7580), die 14.25 Uhr ankommen sollte. Später am Nachmittag trifft es auch den Easyjet-Flug (EJU5121) von Berlin nach Mallorca, der 16.30 Uhr die Insel erreichen sollte. Auch der Abendflug von Hamburg fällt aus. EWG6875 sollte 19.45 Uhr in Palma landen. Es ist nicht nur Eurowings, auch die Ryanair-Maschine (RYR2049) aus Hamburg (Ankunftszeit 21.30 Uhr) bleibt am Boden.

Wie eine Sprecherin des Mallorca-Flughafenbetreibers Aena der MZ bestätigte, sind derzeit nur die ankommenden Flüge aus Deutschland betroffen. Wobei die Konsequenzen des Streiks in den kommenden Tagen kaum abzuschätzen sind. "Die Passagiere können nur warten und den Flugstatus prüfen", sagt die Sprecherin. Auf der Aena-Website werden jedoch immer nur die Flüge der kommenden Stunden angezeigt.

Wegen Warnstreiks des Luftsicherheitspersonals an fünf Flughäfen werden nach Branchenschätzungen erneut Zehntausende Passagiere nicht wie geplant reisen können. Die Warnstreiks liefen in der Nacht zuletzt am Flughafen Berlin an, wie ein Verdi-Sprecher bestätigte. Zuvor waren nach Verdi-Angaben die Flughäfen Hamburg, Stuttgart, Karlsruhe/Baden-Baden und Köln an der Reihe. Für diesen Freitag (15.3.) rief die Gewerkschaft Verdi weitere Warnstreiks des Luftsicherheitspersonals aus.

Wegen des ganztägigen Ausstands der Luftsicherheitskräfte am Donnerstag können Passagiere nicht mehr in den Sicherheitsbereich kommen. Nach Schätzungen des Flughafenverbandes ADV dürften mehr als 580 Flugverbindungen abgesagt werden, 90 000 Reisende müssen umplanen.

An welchen Flughäfen am Freitag Flugausfälle drohen

Am Freitag soll das Luftsicherheitspersonal dann in Hannover, Dortmund, Weeze, Dresden und Leipzig sowie erneut in Karlsruhe/Baden-Baden die Arbeit niederlegen. Zudem rief Verdi am Flughafen München die Beschäftigten in der Personal- und Warenkontrolle sowie der Frachtkontrolle von Donnerstag um 4.00 Uhr bis Freitag um 6.00 Uhr zum Ausstand auf. Das betrifft vor allem den Bereich Fracht.

Deutschlands größter Flughafen in Frankfurt ist von den Warnstreiks des Luftsicherheitspersonals an diesem Donnerstag und Freitag nicht betroffen. Dort wie auch in München könnte allerdings der zweitägige Streik des Lufthansa-Kabinenpersonals vom Dienstag und Mittwoch vereinzelt noch Verspätungen und Flugausfälle nach sich ziehen.

Warum wird überhaupt gestreikt?

Bei den Tarifverhandlungen der Luftsicherheit geht es um die Arbeitsbedingungen von etwa 25 000 Beschäftigten privater Sicherheitsdienstleister. Sie kontrollieren im Auftrag der Bundespolizei Passagiere, Personal und Gepäck an den Zugängen zum Sicherheitsbereich. Bei dem Konflikt sind bislang fünf Verhandlungsrunden ohne Ergebnis geblieben. Verdi fordert bei einer Laufzeit von zwölf Monaten eine Stundenlohnerhöhung um 2,80 Euro mit schneller einsetzenden Mehrarbeitszuschlägen ab der ersten Überstunde. 

Die Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) haben nach eigenen Angaben 2,70 Euro mehr pro Stunde in drei Stufen angeboten, wodurch die Monatslöhne um 432 Euro bis 470 Euro steigen würden. Der Tarifvertrag soll eine Laufzeit von 24 Monaten haben. Eine sechste Verhandlungsrunde mit Verdi ist für den 20. März verabredet.

Bereits wieder verhandelt wird seit Mittwoch für das Lufthansa-Bodenpersonal. Die Gespräche zwischen der Fluggesellschaft und Verdi sollten an diesem Donnerstag fortgesetzt werden. Verdi verlangt für die 25 000 Lufthansa-Beschäftigten am Boden bei einer Laufzeit von zwölf Monaten 12,5 Prozent mehr Geld, während das Unternehmen bei einer Laufzeit von 28 Monaten bislang 10 Prozent angeboten hat. Vergleichsweise unstrittig ist nach vier Verhandlungsrunden eine Inflationsausgleichsprämie von 3000 Euro.