Wer in Spanien und auf Mallorca als nächstes geimpft werden soll
Die Bevölkerung wird in Altersgruppen eingeteilt. Der bereits eingetroffene Impfstoff von AstraZeneca wird zunächst für systemrelevante Berufstätige zwischen 45 und 54 Jahren eingesetzt
Es gibt etwas mehr Klarheit darüber, wie es künftig mit der Impfkampagne auf Mallorca und im übrigen Spanien weitergehen soll. Vertreter der regionalen Gesundheitsministerien koordinierten den weiteren Ablauf am Mittwoch (17.2.) in einer Online-Konferenz mit dem spanischen Gesundheitsministerium. Die Ergebnisse fasste die balearische Gesundheitsministerin Patricia Gómez am Abend für die Presse zusammen.
Grundsätzlich wird die Bevölkerung dabei in Altersgruppen eingeteilt. Auf die Gruppe der über 80-Jährigen folgen Menschen im Alter zwischen 70 und 79 Jahren, darauf die Menschen zwischen 60 und 69 Jahren, bis nach und
nach auch die jeweils jüngeren Gruppen an der Reihe sind. Dabei werden sich die einzelnen Gruppen zeitlich überschneiden, da ja bei den meisten Impfstoffen zwei Impfungen in zeitlichen Abständen von mehreren Wochen nötig sind.
Aber auch Menschen im Alter zwischen 45 und 54 Jahren werden bereits in den kommenden Tagen zur Impfung gebeten, sofern sie einer Berufsgruppe angehören, die in besonderem Maße als systemrelevant eingestuft wird.
Für sie wird der Impfstoff des Herstellers AstraZeneca eingesetzt, der nach Einschätzung des spanischen Gesundheitsministeriums nicht an Menschen über 55 Jahre verabreicht werden soll, weil diese Altersgruppe im Zulassungverfahren dieses Herstellers nicht ausreichend getestet wurde. Wie Gesundheitsministerin Gómez sagte, gehören dazu unter anderem Beschäftigte im Gesundheitssektor, die nicht direkten Patientenkontakt haben oder auch Menschen, die sich um Pflegebedürftige zu Hause kümmern.
Daneben werden auch Sozialarbeiter oder Mitarbeiter der öffentlichen Verwaltung, die häufig Kontakt zu unterschiedlichen Menschen haben, geimpft. Danach soll es etwa mit Apothekern und anderen Ärzten, wie Onkologen weitergehen, bevor Polizisten und Lehrer an die Reihe kommen.
Gómez machte erneut Hoffnung auf den Beginn massiver Impfungen ab April. Bis einschließlich März allerdings gehe es langsamer voran. Nach Angaben der Ministerin werden für die erste März-Woche 9.000 Impfdosen von Pfizer-Biontech erwartet, die restlichen Wochen im März 10.000 Dosen. Derzeit erreichen die Inseln etwa 7.000 Dosen in der Woche. Auf Mallorca und den übrigen Balearen-Inseln läuft derzeit die Impfung von Menschen mit der Pflegestufe III sowie deren Pflegekräften. Sobald mehr Impfungen ankämen, seien die Balearen gerüstet, diese Dosen möglichst schnell zu verimpfen. "Aber es hängt momentan nun einmal vor allem an der Produktion", sagte Gómez.
Weiterhin werde man versuchen, in Madrid zu erreichen, dass die Balearen aufgrund der wirtschaftlichen Abhängigkeit vom Tourismus bei der Impfkampagne bevorzugt werden, um die Saison starten zu können. Gómez dämpfte allerdings erneut die Hoffnungen auf einen positiven Bescheid von der Zentralregierung.
Diese wird sich mit der Gruppe der über 80-Jährigen überlappen, während wohl gleichzeitig mit dem Impfen der systemrelevanten Berufstätigen zwischen 45 und 54 begonnen wird. /tg
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