Auf Mallorca gibt es gerade einen Sonderfall bei der Impfkampagne. Denn normalerweise darf sich auf den Balearen-Inseln oder anderen spanischen Regionen niemand aussuchen, mit welchem Impfstoff er oder sie gegen das Coronavirus geimpft wird. Die Entscheidung treffen die Gesundheitsbehörden.

Eine Ausnahme bilden diejenigen Personen unter 60 Jahren, die zunächst mit AstraZeneca geimpft wurden, die aber laut Empfehlung des spanischen Gesundheitsministeriums die Zweitimpfung mit Biontech-Pfizer erhalten sollen. Auf Mallorca und den Nachbarinseln lässt man sie wählen. Und die große Mehrheit - rund 87 Prozent - der Patienten zieht es vor, den Impfstoff nicht zu wechseln, sondern sich auch beim zweiten Mal den AstraZeneca-Impfstoff spritzen zu lassen.

Im Krankenhaus Son Espases stehen für diese Personengruppe gerade sechs zusätzliche und räumlich getrennte Impfteams bereit. "Die Prozedur ist etwas komplizierter, weil die Leute ja wählen dürfen. Um keine Fehler zu begehen, empfangen wir diese Gruppe an einer von den anderen getrennten Impfstation", erklärte Juli Fuster, Leiter des balearischen Gesundheitsdienstes IBSalut am 1. Juni bei einer Pressekonferenz zur Corona-Lage.

Insgesamt seien in der Gruppe etwa 37.000 Personen. Bislang hätten knapp 25.000 das ihnen per SMS zugeschickte Wahlformular ausgefüllt. Über 21.700 von ihnen entschieden sich für AstraZeneca, rund 3.800 für Biontech-Pfizer. Der Gesundheitsdienst habe eine Website eingerichtet, auf der man sich über die Vor- und Nachteile beider Alternativen informieren könne. Die Impfung dieser Personengruppe wolle man binnen zwei Wochen abgeschlossen haben, so Fuster.

100.000 Impfdosen pro Woche

In den vergangenen sieben Tagen hatten die Balearen über 116.000 Impfdosen geliefert bekommen, was einen neuen Rekord darstellt. Davon werden 45.000 für Erst- und der Rest für Zweitimpfungen eingesetzt. Für die kommenden Wochen erwarte man Lieferungen in den stabilen Größenordnungen zwischen 80.000 und 100.000 Impfdosen pro Woche, was eine Beschleunigung der Kampagne ermögliche, hieß es auf der Pressekonferenz. Am Montag (31.5.) habe man mit der Erstimpfung der Personen zwischen 45 bis 48 Jahren begonnen. Bis Ende Juni wolle man allen über 40-Jährigen eine Erstimpfung angeboten haben.

Weiter etwa 3.000 Test pro Tag

Weiterhin werden pro Tag etwa 3.000 Coronatests (PCR- oder Antigentests) durchgeführt. Auf die Frage, warum diese Zahl nicht sinke, wo es doch kaum noch Positivtests gebe, antwortete der Coronasprecher der Balearen-Regierung Javier Arranz, dass neben den Kontakten von Positivgetesteten routinemäßig nach wie vor alle diejenigen Personen getestet würden, die sich einem chirurgischen Eingriff unterziehen. Zur Zeit steige auch die Zahl derjenigen, die Symptome entwickeln, die möglicherweise auf Covid-19 hinweisen. Häufig seien es jedoch Allergien wie Heuschnupfen, die zu diesen Symptomen wie Fieber oder Erkrankung der Atemwege führen. Entsprechend viele dieser Tests fielen also negativ aus, erklärte Arranz. /tg

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