Nach Plänen der Balearen-Regierung sollen Sportler ab September nur noch geimpft an Wettbewerben teilnehmen dürfen. Auch der Zutritt zu Fitnessstudios auf Mallorca und den Nachbarinseln Menorca, Ibiza und Formentera wäre ab dann nur noch Geimpften gestattet. In der Branche traf die Ankündigung auf geteiltes Echo. "Man muss Verständnis haben für die Leute, die sich gegen eine Impfung entschieden haben. Manche von ihnen fragen schon, ob sie im September noch kommen dürfen", erklärt Santiago Liébana, Leiter des Fitnessstudios Gimnasio Olimpic. "Wir leiden schon lange unter der reduzierten Kundenzahl und der Maskenpflicht. Das ist alles ziemlich hart für die Branche", fügt er hinzu.

Im Frauen-Fitnessstudio Woman sieht man die Maßnahme grundsätzlich erstmal positiv. "Alles was man tun muss, um die Sicherheit zu erhöhen, muss man halt tun. Es wäre gut, wenn die Geimpften dann ohne Maske trainieren dürften, aber ich befürchte, dass das nicht geht", sagt die Chefin Teresa Márquez. "Viele Kollegen glauben aber, dass das viele in den Ruin treiben könnte. Schon jetzt kommen wenig Kunden und es könnten noch weniger werden", so Márquez.

Unter den Kunden überwiegt das positive Feedback: "Ich halte das für richtig, weil es kleine Räume sind und viele Personen zusammenkommen. Ich trainiere lieber ohne Maske und dafür mit Impf-QR-Code", erklärt Juan Manuel Jiménez. Ähnlich sieht es Andrea Muñoz: "Es sind Orte, wo viele Menschen hingehen und so wie jetzt die Lage ist, sollte man das regulieren." Dass es allerdings Alternativen für Impfverweigerer geben sollte, fordert der Nutzer Alberto Moreno: "Man könnte regelmäßig einen PCR- oder Schnelltest machen", sagt er.

Rechtliche Unsicherheit

Unsicherheit besteht auch zu der Frage, ob die Justiz solche Einschränkungen überhaupt zulassen wird. Auf den Kanaren wurden Privilegien für Geimpfte bislang von den Gerichten abgelehnt, allerdings auch mit der Begründung, dass zunächst allen ein Impfangebot gemacht werden müsste. Da die Impfpriorisierung auf den Balearen mittlerweile aufgehoben ist, und Impfungen ohne Termine an alle Personen ab zwölf Jahren angeboten werden, könnte dieses Gegenargument zumindest auf den Balearen wegfallen. /tg