Das begrenzte Angebot lässt die Zahl der Immobilien-Verkäufe auf Mallorca und den Nachbarinseln stark zurückgehen, während die Preise nach oben gehen. So interpretieren Branchen-Vertreter die am Mittwoch (7.8.) vom spanischen Statistikamt INE veröffentlichten Zahlen: Im ersten Halbjahr 2019 wurden 9,7 Prozent weniger Wohnimmobilien verkauft als im Vorjahr. Damit setzt sich ein Trend fort, der bereits 2018 begonnen hatte, als die Zahl der Verkäufe um 1,5 Prozent gegenüber 2017 zurückgegangen war.

Auf den Balearen-Inseln waren in den Monaten Januar bis Juni 2017 noch 8.282 Wohn-Immobilien verkauft worden, 2018 sank die Zahl auf 8.158, im ersten Halbjahr 2019 ging sie auf 7.363 zurück, wie aus den INE-Statistiken hervorgeht. Der Rückgang betrifft sowohl neue Immobilien (-5,3 Prozent) als auch Bestandsimmobilien (-10,6 Prozent).

Für Luis Martín, den Vorsitzenden der balearischen Bauträger-Vereinigung (Proinba) bedeuten diese Zahlen, dass auf den Inseln zur Zeit weniger gebaut wird als eigentlich notwendig wäre. Im ersten Halbjahr 2019 wurden 1.358 neue Wohneinheiten geschaffen, im Vorkrisenjahr 2007 waren es in denselben sechs Monaten noch 5.708 Wohneinheiten. Vor allem in Palma de Mallorca und Calvià fehle es an Baugrundstücken.

Die Situation auf dem Markt der Bestandsimmobilien beschreibt Martín folgendermaßen: Zum Großteil seien die Objekte "kurz vor dem Einsturz" oder sie seien so teuer, dass sie sich eine durchschnittliche Familie der Mittelschicht nicht leisten könne. Es bestehe eine hohe Nachfrage an Objekten in der Preislage zwischen 250.000 und 270.000 Euro. Doch eben diese Objekte seien Mangelware. Die Wohnungsnot wirke sich auch auf den Mietmarkt aus. /tg