Sozialisten auf Mallorca verteidigen Verkauf des Parteisitzes in Alaró an einen Deutschen
Das Haus habe jahrelang zum Verkauf gestanden und sei in "heruntergekommenem" Zustand. Auch sei der Deutsche im Dorf "verwurzelt"
Die sozialistische Regierungspartei auf Mallorca hat den Verkauf ihres Parteisitzes in Alaró an einen Deutschen verteidigt: "Er lebt seit vielen Jahren hier, ist ein Einwohner des Dorfes wie jeder andere, seine Tochter geht hier in die Schule, und er hat beschlossen, das Haus zu kaufen", sagte am Montag (7.11.) Silvia Cano, die stellvertretende Sprecherin der Partei auf den Inseln.
Der Deutsche sei "im Dorf verwurzelt". Es gebe deshalb auch keinen Widerspruch zwischen der Entscheidung, das Haus an einen Deutschen zu verkaufen, und den von der Balearen-Regierung befürworteten Debatte über ein Limit für Immobilienverkäufe an Nicht-Residenten.
Die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" hatte am Samstag (5.11.) von dem Verkauf berichtet. Brisant war die Transaktion deswegen, weil der sozialistische Arbeits- und Tourismusminister Iago Negueruela sich erst kurz davor dafür ausgesprochen hatte, über eine Beschränkung der Immobilienkäufe seitens von Nicht-Residenten zumindest nachzudenken.
Der Deutsche hatte das Haus, in dem sich der Parteisitz befand, für 345.000 Euro gekauft. Die Immobilie habe "seit Jahren zum Verkauf" gestanden und sei "sehr heruntergekommen", so Silvia Cano. Der Deutsche sei der Erste gewesen, der ein "seriöses Angebot" zum Kauf des Hauses gemacht habe.
Ursprünglich für 475.000 Euro auf dem Markt
Wie das "Diario de Mallorca" berichtete, kam der Parteisitz der PSOE in Alaró im Oktober 2020 auf den Markt. Die Partei wollte das Haus ursprünglich für 475.000 Euro verkaufen - eine Summe, die im Endeffekt deutlich reduziert werden musste. Der Verkauf wurde von Palma aus von der Regionalführung der Partei abgewickelt, die bestritt, dass er aus wirtschaftlichen Gründen erfolgt ist.
Der balearische Arbeits- und Tourismusminister Iago Negueruela hatte am Mittwoch (2.11.) im Parlament auf eine "tiefgreifende Debatte" gedrängt. Der Sozialist wies unter anderem darauf hin, dass "die Balearen kein Themenpark sein können, in dem die Menschen auf unseren Inseln keinen Platz haben". /jk
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