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Neue Initiative gegen Wohnungsnot auf Mallorca: Das soll jetzt konkret passieren

Die konservative Landesregierung hat bei einem Treffen mit Vertretern der Bau- und Bauträgerbranche ihr Maßnahmenpaket im Detail vorgestellt

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Die konservative Landesregierung hat bei einem Treffen mit Vertretern der Bau- und Bauträgerbranche am Dienstag (5.9.) ihre Strategie zur Bekämpfung der Wohnungsnot auf Mallorca im Detail bekannt gegeben. Ziel sei es, neuen Wohnraum zu schaffen, ohne zusätzliche Fläche zu zersiedeln oder die Spekulation zu befördern, erklärte Ministerpräsidentin Marga Prohens bei dem Treffen, wie es in einer Pressemitteilung der Landesregierung heißt. Man wolle zudem eng mit der Privatwirtschaft zusammenarbeiten, so die Politikerin der Volkspartei (PP), die sich damit vom öffentlichen Wohnungsbau der linken Vorgängerregierung distanzierte.

Neue Auflagen

Konkret geplant ist ein Gesetz mit gelockerten Bauvorschriften für neue Wohnungen, die von privaten Bauträgern umgesetzt werden, bei denen aber die Preise gedeckelt werden. Als Käufer in Frage kommen für derlei Objekte zudem nur Personen, die nicht bereits Eigentümer einer Wohnimmobilie sind. Zudem muss es sich bei der neuen Wohnung um den Hauptwohnsitz des Käufers handeln.

Büros und Hotels zu Wohnungen

Die gelockerten Bauvorschriften sollen zeitlich begrenzt gelten. Es werde unter anderem erleichtert, Geschäftslokale oder Büroräumlichkeiten in Wohnungen umzuwandeln. Auch die Umwidmung von in die Jahre gekommenen Hotels werde erleichtert. Zudem werde man in bestehenden Gebäuden sowie bei Neubauten mehr Wohneinheiten und zusätzliche Stockwerke zulassen. Dies alles unter der Voraussetzung, dass Wohnungen mit gedeckelten Preisen für die definierte Zielgruppe entstehen. Konkret ist die Rede von Apartments mit einer Mindestgröße von 60 Quadratmetern sowie Wohneinheiten in Einfamilienhäusern mit einer Mindestgröße von 90 Quadratmetern.

Des Weiteren ist vorgesehen, Grundstücke im Besitz der öffentlichen Hand per Konzession privaten Bauträgern zu überlassen. Die Dauer einer solchen Konzession werde auf einen Zeitraum von 50 bis 75 Jahren verlängert. Bei der Umsetzung dieser Möglichkeiten werde man den Gemeinden auf Mallorca freie Hand lassen.

Preisspannen

In der Pressemitteilung werden auch konkrete Vorgaben für die Deckelung von Kauf- und Mietpreisen genannt. Für Wohnungen zwischen 60 und 80 Quadratmetern sind in Abhängigkeit vom jeweiligen Standort und Energiezertifikat Preise zwischen 102.000 und 241.000 Euro möglich. Bei Mietwohnungen wird eine Spanne zwischen 385 und 905 Euro pro Monat genannt.

Die Regelung sieht Unterschiede je nach Gemeinde vor. In den größeren Kommunen auf der Insel gelten Preisspannen für eine 60-Quadratmeter-Wohnung von 147.000 bis 181.000 Euro. In kleineren und weniger teuren Gemeinden bewegen sich die Preise zwischen 102.000 und 150.000 Euro.

Mietwohnungen ab 385 Euro

Genauso verhält es sich bei den Wohnungen, die 80 Quadratmeter groß sind. Diese sollen in den größeren Orten zwischen 197.000 und 241.000 Euro kosten, in den anderen Kommunen zwischen 137.000 und 201.000 Euro.

60 Quadratmeter große Mietwohnungen sollen in den meisten Gemeinden zwischen 555 und 680 Euro pro Monat kosten, je nachdem welches Energiezertifikat sie aufweisen. In den kleinen Gemeinden bewegt sich die Preisspanne zwischen 385 und 565 Euro im Monat. Und bei 80 Quadratmeter großen Wohnungen sind es in den größeren Gemeinden zwischen 740 und 905 Euro, in den kleineren zwischen 515 und 755 Euro.

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