Neue Initiative gegen die Wohnungsnot auf Mallorca
Die konservative Landesregierung will Vorgaben für den Bau von Wohnimmobilien lockern, wenn im Gegenzug die Preise gedeckelt sind
Die konservative Landesregierung auf den Balearen will mit einem neuen Regelwerk die Wohnungsnot auf Mallorca angehen. Bei einem Treffen mit Vertretern der Bau- und Bauträgerbranche soll der Entwurf für einen neuen Gesetzestext vorgestellt werden. Dieser sieht Erleichterungen und mehr Flexibilität bei den Bauvorgaben für neue Wohnimmobilien vor, wenn im Gegenzug Sozialwohnungen oder Wohnraum mit gedeckelten Preisen entstehen, wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" am Freitag (1.9.) berichtet.
Was geplant ist
Das Treffen ist demnach für kommenden Dienstag geplant. Konkret auf den Tisch kommen Vorschläge zur Genehmigung kleinerer Wohnungen, Wohngebäude mit mehr Stockwerken in bestimmten Gebieten sowie die Möglichkeit zur Umwandlung von Geschäftslokalen in Wohnraum. Erlaubt werden sollen diese Optionen nach Informationen des "Diario de Mallorca" aber nur, wenn dieser Wohnraum nicht auf den freien Markt komme. Auf diese Weise solle Spekulation vermieden werden.
Unklar ist, wie die Regelungen im Detail aussehen sollen. Denkbar sei etwa, dass Apartments bereits ab einer Größe von 45 Quadratmetern genehmigt werden könnten, heißt es in dem Bericht. Die Branche kritisiert seit Längerem, dass die derzeit geltenden Vorgaben nicht der Nachfrage auf dem Markt entsprächen, wo Singles oder Alleinerziehende kleineren und dafür günstigeren Wohnraum benötigten.
Verschiedene Antworten auf die Wohnungsnot
Die Wohnungsnot ist eines der zentralen politischen Themen auf Mallorca. Die linke Vorgängerregierung hatte in erster Linie mit staatlichem Wohnungsbau versucht, dem Problem Herr zu werden. Auch über ein Limit für Immobilienkäufe durch Nichtresidenten war debattiert worden. Eine solche Initiative lehnt die jetzt regierende Volkspartei (PP) klar ab.
Steigende Hypothekenzinsen
Verschärft wird die Lage neben den hohen Preisen für Bestandsimmobilien und dem knappen Angebot an neuen Wohnimmobilien derzeit durch die steigenden Hypothekenzinsen. So fiel die Zahl der genehmigten Hypotheken auf den Balearen im ersten Halbjahr um knapp 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig hat sich die durchschnittliche Hypothekensumme um 13 Prozent auf 251.600 Euro erhöht, wie das spanische Statistikamt mitteilt. /ff
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