Trotz des ungemütlichen Wetters auf Mallorca haben es sich am Samstagabend (19.1.) zahlreiche Besucher nicht nehmen lassen, die Live-Konzerte und Darbietungen in Palmas Innenstadt zu besuchen, gemeinsam mit Freunden und Bekannten zu grillen und dem Tanz der Riesenköpfe zuzuschauen. Zwar regnete es zwischendurch, doch zu Beginn der Konzerte hatte das Wetter ein Einsehen, und die Zuhörer konnten die Musik auch ohne Regenschirm genießen, unter anderem Flamenco-Klänge von Pitingo, spanischen Pop von Jarabe de Palo, Insel-Pop von Oliva Trencada oder auch Jazz im Lonja-Viertel. Herrschte in vergangenen Jahren Gedränge in den Altstadtstraßen, war in diesem Jahr leichtes Durchkommen.

Auch die traditionellen Tänze der Riesenfiguren (gigantes) und Riesenköpfe (caparrots) sowie feuerspeiende Drachen fehlten nicht. Die Fabelfigur "Drac de na Coca" entzündete zu später Stunde das Feuer auf der Plaça Major. Wegen der Sparzwänge von Palmas Stadtverwaltung fielen die Darbietungen jedoch spärlicher aus, das Feuerwerk über der Bucht von Palma war ganz abgeblasen worden.

Ursprünglich hatten die Feuer, die zu Sant Sebastià in der ganzen Stadt entzündet werden, eine ganz andere Funktion: Sie sollten dem als Schutzheiligen gegen die Pest bekannten Heiligen Sebastian dabei helfen, Pestkeime in der Luft zu verbrennen. Im Jahr 1902 ließ Palmas Jugend den alten Brauch wieder aufleben und legte mit Freudentänzen rund um die Feuerstellen den Grundstein für das aktuelle Fest.