Ein Geschworenengericht in Palma de Mallorca hat einen 39-jährigen Mann am Freitagmorgen (30.5.) wegen Mordes für schuldig befunden. Der Angeklagte soll im März 2013 seine Ex-Partnerin in der gemeinsamen Wohnung in der Carrer Aragón in Palma erstochen haben. Das 15 Zentimeter lange Messer hatte die Lunge durchbohrt, die 33-jährige Bolivianerin verblutete schließlich. Nach der Tat soll der aus Marokko stammende Mann die Leiche gewaschen und in ein Bett gelegt haben.

Dem Schuldspruch war ein dreitägiger Prozess am Amtsgericht in Palma vorausgegangen, das Strafmaß wird nun der vorsitzende Richter festlegen. Die Staatsanwaltschaft fordert wegen Mordes 15 Jahre Haft, wobei das Geständnis des Angeklagten und eine leichte psychische Störung als strafmildernd berücksichtigt wurden. Die Anwälte der Nebenkläger, die Angehörigen der Toten, fordern zudem Schmerzensgeld in Höhe von je 100.000 Euro für die drei Kinder und 25.000 Euro für den Witwer. Die Verteidigung des Mannes plädiert hingegen lediglich für die Mindeststrafe, da er die Frau in einem Wutanfall wegen Eifersucht und unter Alkoholeinfluss getötet habe.

Der für schuldig Erklärte beteuerte vor Gericht, dass er die Tat sehr bereue. "Ich war nicht bei Trost, ich wusste nicht, was ich tat." Zudem bat er die Familie der Toten um Vergebung. "Ich bin bereit, jedwede Strafe zu ertragen und mein Leben ihrer Familie zu opfern."