Warum die Taxifahrer und wir nicht? Das fragen sich die Anwohner rund um die Kathedrale von Palma de Mallorca, die nicht mehr auf dem Vorplatz der "Seu" parken dürfen und nun gegen die Taxifahrer mobil machen. Mitglieder einer Nachbarschaftsvereinigung kritisieren, dass zeitweise bis zu zehn Taxler ihre Fahrzeuge gegenüber des Bischofspalastes abstellen und auf Kundschaft warten. Die Stadtverwaltung dürfe nicht dulden, dass die Aussichtsplattform als Taxistand missbraucht wird, heißt es.

Seit 1. Februar ist es auch denjenigen Anwohnern, die im Besitz des Acire-Parkausweises für die verkehrsbeschränkte Altstadt sind, nicht mehr gestattet, vor der Kathedrale zu parken. Diese Entscheidung hat die linke Stadtregierung getroffen, damit das beliebteste Fotomotiv der Stadt nicht durch abgestellte Autos verschandelt wird. Aus Sicht der Anwohner bedeutet das, dass die Altstadt zunehmend Touristen vorbehalten und zum Museum umgestaltet werden soll, während die Bedürfnisse der Bewohner, die Steuern zahlen und das Viertel lebendig halten, von der Stadt ignoriert würden.

Mobilitätsstadtrat Joan Ferrer (PSOE) verteidigte indes die Taxifahrer. Diese hätten eine Erlaubnis, um an der Aussichtsplattform im Rahmen der Stadtrundfahrt auf Touristen zu warten, während diese die Kathedrale besichtigen. Hierfür gebe es markierte Flächen, die Fahrer müssten zudem den Motor abstellen und den Vorplatz danach so schnell wie möglich wieder verlassen. Seit das Parkverbot für Anwohner inkraft sei, werde man auch strikt kontrollieren, ob die Taxifahrer diese Vorschriften einhalten und gegebenenfalls Bußgelder verhängen, kündigte der Stadtrat an. /sts