Vollbremsung aus Madrid: Die geplante Erweiterung des Nationalparks rund um die vor Mallorcas Südküste gelegene Insel Cabrera muss erst einmal warten. Schuld ist ein Veto von der konservativen Regierungspartei PP aus Madrid. Wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" in ihrer Samstagsausgabe (15.7.) berichtet, stoppte Umweltministerin Isabel García Tejerina die geplante Vergrößerung von derzeit rund 10.000 Hektar auf dann 90.000 Hektar nach einem Treffen mit drei balearischen PP-Politikern. Ihr erscheine die Erweiterung "exzessiv" und außerdem sei zu wenig der Dialog mit den Betroffenen einer solchen Vergrößerung gesucht worden.

Die Balearen-Regierung aus Sozialisten und Més traf diese Entscheidung, die Ende Juni fiel, offenbar auf dem falschen Fuß. Die Empörung über die Ablehung aus Madrid ist groß in Reihen der Inselpolitiker, die versichern, dass alles in trockenen Tüchern war und die Einigung mit allen Beteiligten zu 100 Prozent gegeben war. Es habe nur noch die Zustimmung des Consell de Govern auf den Inseln und des Ministerrats in Madrid gefehlt.

Verdächtig ist die Entscheidung von Tejerina auch aus der Perspektive der geplanten Ölsuche im Mittelmeer. Die Ausweitung des Nationalparks von Cabrera würde ein geplantes Gebiet der Ölsuche betreffen. Ebenfalls Ende Juni hatte die PP einen geplanten Stopp der Ölsuchpläne auf Eis gelegt. Einen entsprechenden Gesetzesentwurf dazu hatte die Balearen-Regierung vorbereitet. Zugestimmt hatte auf den Inseln auch die PP. /jk