Spaniens Premier Pedro Sánchez besucht am Montag (6.8.) Mallorca erstmals, seit er im Juni durch ein Misstrauensvotum zum Regierungschef gewählt wurde. Während er sich früher auf der Insel gerne mit Gewerkschaften und demonstrierenden Hotel-Angestellten traf, hat er sich am Vormittag mit König Felipe VI. im Marivent-Palast getroffen. Anschließend verkündete Sánchez, dass man in Madrid alles tun werde, um die Wirtschaft der Balearen zu unterstützen. Er stellte den Balearen mehr Autonomie in Sachen Finanzpolitik in Aussicht, dazu solle eine Arbeitsgruppe gegründet werden "noch vor den Wahlen im Mai 2019."

Nachmittags steht ein Treffen mit der balearischen Ministerpräsidentin Francina Armengol an.

Trotz der Hitze auf der Insel wird wohl keine Zeit für einen Strandbesuch bleiben. Schließlich gibt es auf höchster Ebene ernste Themen zu besprechen. Dazu wird der Umgang mit den katalanischen Separatisten ebenso gehören wie die geforderten Steuererleichterungen für die Balearen-Bewohner.

Und lernen könnte Sánchez auch eine Menge von seiner Parteigenossin Armengol auf Mallorca. Schließlich steht er in Madrid an der Spitze einer Minderheiten-Regierung, die auf die Unterstützung linker und separatistischer Parteien angewiesen ist. Und das, obwohl die Sozialisten sich spanienweit als Garanten für die Einheit des Landes profilieren. Auf den Balearen regiert ebenfalls eine Minderheitskoalition, die bei den Parlamentsentscheidungen auf die Stimmen des linken Spektrums angewiesen ist. /tg