Die Stadt Alcúdia will keine Lizenz für den Hotelbetrieb des Botel Alcudiamar erteilen. Einen entsprechenden Antrag verweigerte das Rathaus dem Unternehmen Alcudiamar S.L., das den Yachthafen im Norden von Mallorca betreibt. Das Unternehmen habe eine Genehmigung für den Betrieb von Sportanlagen aber nicht für das beim Umbau hinzugefügte Hotel. Gegen den vom Urbanismus-Stadtrat Joaquín Cantalapiedra unterschriebenen Bescheid kann binnen eines Monats Beschwerde eingereicht werden.

Das Rathaus begründet die Entscheidung mit mehreren Gutachten, die zwischen April 2017 und August 2019 erstellt wurden. Diese kämen zu dem Schluss, dass in den Installationen von Alcudiamar lediglich eine Segelschule erlaubt sei sowie die mit der Schule verbundene Unterbringung von Seglern. Ein von der Schule unabhängiger Hotelbetrieb sei hingegen nicht erlaubt.

Das Rathaus habe bereist im Oktober 2018 ein Verfahren gegen das Unternehmen eingeleitet, weil es die ehemaligen Bürogebäude, eine Terrasse sowie die Lagerräume zu einem Hotel umgebaut habe, ohne dafür eine Lizenz zu beantragen. Erst 2019 habe die Firma ein Projekt eingereicht, um die bereits durchgeführten Arbeiten nachträglich legalisieren zu lassen.

Im städtischen Gutachten wird ausgeführt, dass die Raumordnung keine touristische Nutzung des Hafens Alcúdia vorsehe. Der Hotelbetrieb sei damit nicht zulässig. Das Rathaus widerspricht damit einem positiven Bescheid des balearischen Tourismusministeriums, das die Legalisierung des Projekts befürwortet hatte. Der Bescheid aus dem Ministerium habe keinerlei Aussagen über die Raumordnung getroffen, die allein in die Zuständigkeit der Kommune falle.

Die Bürgerinitiative Salvem el Moll (Rettet die Mole) feierte die Entscheidung aus dem Rathaus und forderte den Abriss der zusätzlich errichteten Gebäude. Das Rathaus solle das Unternehmen zudem mit einem Bußgeld belegen und die Konzession überprüfen, die regulär erst im Jahr 2030 auslaufe. /tg