In Anwesenheit nicht nur der örtlichen Bürgermeister, sondern auch der Mitglieder einer Bürgerinitiative, die dieses Projekt zu verhindern suchte, hat Mallorcas Inselratspräsidentin Catalina Cladera (PSIB, Sozialisten) am Montagmorgen (17.5.) die neue Schnellstraße zwischen Llucmajor und Campos eröffnet.

Die ausgebaute Schnellstraße bindet die Gemeinden Campos, Santanyí und Felanitx nun besser an Palma an und verkürzt die Fahrtzeit in den Süden der Insel. Der Ausbau der zuvor zweispurigen, sehr unfallträchtigen Landstraße war über Jahre hinweg von Protesten begleitet worden. Die linken und linksgrünen Koalitionspartner Més per Mallorca und Unidas Podemos erschienen denn auch gar nicht erst zu dem zu ungewöhnlich früher Zeit angesetzten Eröffnungstermin.

Die Bürgerinitiative Plataforma Antiautopista sprach in einer Pressemitteilung von einer "Autobahn der Scham", die nur mit "Lügen" und "Intransparenz" habe gebaut werden können. Außerdem kritisierten sie "die Zerstörung der Natur und das nicht nachhaltige Wachstumsmodell". Das Mobilitätsverständnis, das auf der Fortbewegung in privaten Pkw basiere, sei "obsolet".

Umstritten waren vor allem die Dimensionen des Projekts, bei dem es sich offiziell um eine Schnellstraße ("autovía") handelt, die aber stellenweise sechsspurig verläuft und damit doch eher einer Autobahn gleicht, wie die Bürgerinitiative anmerkte und wie auch verschiedene Luftaufnahmen beweisen.

Die Inselregierung hatte aufgrund der Proteste versprochen, etwa am Mittelstreifen zu sparen, um nicht auf beiden Seiten der Straße so in die Breite gehen zu müssen, musste letztlich aber eingestehen, dass die Einsparungen sehr viel geringer ausfielen, als ursprünglich geplant. /ck /tg