Harte Zeiten sind das für Fans des Profisports auf der Insel. Real ­Mallorca ist in der fußballerischen Bedeutungslosigkeit verschwunden, Atlético Baleares hat den Aufstieg in die zweite Liga verpasst. Volleyball-Meister und -Pokalsieger Can Ventura Palma steht nach nur einer Saison in der Superliga vor dem Aus, Basketball-Zweitligist Palma Air Europa kann nach dem Rückzug der Fluglinie als Haupt-Geldgeber vermutlich nicht mehr in der zweiten Liga antreten, und der Frauen-Volleyball-Verein Cide wird aufgrund fehlender finanzieller Unterstützung seinen sportlich verdienten Platz in der Superliga nicht wahrnehmen. Was ist bloß mit dem Spitzensport auf Mallorca los?

Klar ist, es gibt nicht die eine Ursache. Die Gründe für das Scheitern auf breiter Front sind vielschichtig. An den Sportlern selbst liegt es am wenigsten. Die Talente sind da, die Nachwuchsarbeit auf Mallorca wird inzwischen so professionell geleistet wie nie zuvor. Auch an der Unterstützung aus der Bevölkerung mangelt es nicht. Die Basketballer, die Volleyballer oder auch die Hallenfußballer haben immer wieder die Sporthalle von Son Moix gut gefüllt. Die Menschen lassen sich für neue, erfolgreiche Projekte sehr wohl begeistern.

Anders sieht es mit den Geldgebern aus, die es für den Profisport nun einmal braucht. Aus dem Fußball haben sich die mallorquinischen Unternehmen schon lange zurückgezogen - es sind Ausländer, die Real Mallorca und Atlético ­Baleares vor der Insolvenz retteten. In anderen Sportarten war Air Europa über Jahre hinweg der wichtigste Geldgeber. Die Ankündigung, die Unterstützung zurückfahren zu wollen, lässt nun viele Teams zittern. Und da ist noch - man muss schon sagen: war - Volleyballmäzen Damià Seguí, der nur aus Egozentrismus beweisen wollte, dass Can Ventura eine Meisterschaft holen konnte - und den Club nun wieder begräbt.

Zum Glück bleibt uns immer noch Rafael Nadal. Von der Ausdauer, Beständigkeit und Ernsthaftigkeit des Tennisstars könnten sich einige eine Scheibe abschneiden.