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Kreisverkehr in Palma de Mallorca - jetzt auch mit Gegenverkehr

Kreisverkehr in Palma de Mallorca - jetzt auch mit GegenverkehrRamon

Fällt die Verkehrsführung auf Mallorca schon bislang durch die große Zahl von Kreisverkehren auf, kommt nun ein ganz besonderer hinzu: Die Stadtverwaltung von Palma de Mallorca hat am Donnerstag (21.4.) den ersten Kreisel mit Gegenverkehr in Betrieb genommen. Er befindet sich im Multikulti-Viertel Pere Garau, auf der Plaça Francesc García i Orell, die aber allgemein nur Plaza de las Columnas ("Säulenplatz") genannt wird.

Das Projekt hatte sich um mehrere Monate verzögert, zuletzt erschwerte der Regen die Arbeiten, auch die Programmierung der Ampeln bereitete Probleme - am Donnerstagvormittag mussten zunächst Polizisten den Verkehr regeln. Zwischenfälle blieben aus, wobei viele Autofahrer mit reduzierter Geschwindigkeit die neue Verkehrsführung erprobten.

Kreisverkehr im Rahmen der Verkehrsberuhigung umgebaut

Der Kreisverkehr wurde im Rahmen einer Verkehrsberuhigung umgebaut. Die Stadt richtet den Carrer Nuredduna her, eine Stichstraße vom Innenstadtring (Avenidas) zu dem Kreisverkehr. Der Plan der Linksregierung in Palmas Rathaus sieht vor, den 280 Meter langen Carrer Nuredduna zu einem Idyll aus breiten Wegen für Fußgänger, schattenspendenden Bäumen, kleinen Brunnen und Kinderspielplätzen zu machen. Eingeplant ist eine Investition von rund 2,6 Millionen Euro, der Autoverkehr soll komplett aus der Straße verbannt werden.

Streng genommen herrscht aber nur auf einem Teil des Kreisels Gegenverkehr, und zwar zwischen den Straßen Nicolau de Pacs und Francesc Manuel im nordöstlichen Teil des Kreisels. Die Teilstücke zu den Straßen Uetam sowie Joan Bauzà und Francesc Barceló i Combis dagegen sind zweispurig, aber ohne Gegenverkehr, der restliche Teil des Kreisels im Bereich des Carrer Nuredduna wurde verkehrsberuhigt.

Der neue Kreisverkehr.

Bei den Anwohnern, die dem Projekt der Verkehrsberuhigung ohnehin skeptisch gegenüber stehen, stößt die Neuregelung des Verkehrs auf Kritik. Die Initiative "‘Pere Garau, molt més que Nuredduna’" (Pere Garau, viel mehr als Nuredduna) appellierte an den gesunden Menschenverstand: Der Kreisverkehr habe jetzt "Schlagseite", der Platz verliere seinen harmonischen Charakter und bringe den Verkehrsfluss in dem Viertel durcheinander.

Ohnehin sei man im Vorfeld der Bauarbeiten nicht ausreichend gehört worden. Wenn nach Ostern wieder die Schule beginne, werde man sehen, ob der Kreisel dem Verkehrsaufkommen standhalte. Und auch die langfristigen Folgen für das Viertel - Stichwort Gentrifizierung - seien abzuwarten. /ff

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