Zwei Tage nach dem schweren Fährunfall zwischen Ibiza und Formentera konzentrieren sich die Arbeiten am Montag (30.8.) und Dienstag darauf, die rund 15 Tonnen Diesel aus dem Tank des verunglückten Schiffs "San Gwann" abzupumpen. Das erklärte die balearische Ministerpräsidentin Francina Armengol nach einem Koordinierungstreffen zwischen den verschiedenen beteiligten Behörden und der deutschen Reederei FRS am Montagnachmittag auf Ibiza. Zur möglichen Unfallursache wollten sich nach dem Treffen vorerst niemand äußern. Der "Notfall" sei noch nicht vorbei. Die Versorgung der Verletzten und die Bergung des Schiffes, ohne die Umwelt zu belasten ginge vor. Die Verantwortlichkeiten - auch die juristischen - werde man anschließend klären, so der Chef der Seefahrtsbehörde auf Ibiza und Formentera, Luís Gascón.

Der für Spanien zuständige Direktor von FRS, Ronny Moriana, lobte den gut koordinierten Rettungseinsatz der balearischen Behörden. "Hier wurden Menschenleben gerettet", erklärte er der Presse nach dem Treffen auf Ibiza. Die verschiedenen Behörden und Institutionen hätten reibungslos und schnell zusammengearbeitet. Auch Moriana hielt es verfrüht, über rechtliche Konsequenzen aus dem Unglück zu spekulieren. Die Guardia Civil habe die Ermittlungen übernommen. Von spanischen Journalisten auf die möglicherweise geringe Erfahrung des Unternehmens auf der Strecke angesprochen - FRS hatte die Verbindung Ibiza-Formentera zwei Monate zuvor aufgenommen - erklärte Moriana: "FRS fährt seit 150 Jahren zur See." Einen Unfall "von dieser Art" habe es in der Zeit nicht gegeben. Der Kapitän an Bord der "San Gwann" sei "seit zehn Jahren" für das Unternehmen tätig, davon seit fünf Jahren als Kapitän auf schnellen Schiffen.

Das Flensburger Unternehmen - FRS stand ursprünglich für Förde Reederei Seetouristik - hat nun bis Mittwoch Zeit, einen Plan für die Bergung des auf eine Felsinsel zwischen Ibiza und der kleinen Nachbarinsel Formentera aufgelaufenen Fähre vorzulegen. /tg