Die Hoteliers im Urlaubsort Magaluf auf Mallorca sind nach dem tödlichen Balkonsturz eines Briten am Donnerstag (12.5.) um Schadensbegrenzung bemüht. Der Hotelverband von Palmanova und Magaluf erklärte am Freitag in einer Pressemitteilung, dass es sich bei dem Vorfall keineswegs um das Phänomen des "Balconing" handele.

Die Praxis, dass Urlauber zwischen den Balkons hin- und herklettern oder aus ihrem Zimmer in den Pool springen, habe man komplett abschaffen können, so die Hoteliers. Der Vorfall, der international Schlagzeilen machte, sei Folge eines "unbesonnenen und waghalsigen Verhaltens" der betroffenen Person. Dies als "Balconing" zu bezeichnen, sei aber falsch.

Hotel, das auf Qualität setzt

Bei dem Hotel South Beach, wo das Unglück stattfand, handele es sich um ein Vier-Sterne-Hotel, dass auf Qualität setzt. Die Gesetze gegen Sauftourismus würden in der Gemeinde Calvià riguros durchgesetzt. Die Hoteliers räumen aber ein, dass es nicht immer möglich sei, "das unvernünftige Verhalten Einzelner" zu beeinflussen.

Der Vorfall hatte sich am Donnerstag gegen acht Uhr morgens ereignet. Ein britischer Urlauber war am Geländer eines Balkons im siebten Stock des Hotels herumgeturnt, zeigte dabei ein erratisches Verhalten. Er versuchte danach offenbar, in das daruntergelegene Stockwerk zu gelangen. Dabei stürzte er ab. Augenzeugen filmten den Vorfall. Das Video wurde in den sozialen Netzwerken und in den Medien geteilt.

Nicht das einzige Unglück an dem Tag

Es war nicht der einzige Vorfall an diesem Tag: Nur wenige Stunden später starb ein Urlauber aus den Niederlanden, als er auf der Insel Magrats vor Santa Ponça versuchte, von einer 25 Meter hohen Klippe zu springen. Er prallte gegen einen Felsen. Bei der Autopsie wurde festgestellt, dass der Aufprall nicht tödlich war. Der Urlauber sei im Meer ertrunken, hieß es. Auch in diesem Fall wurde das Unglück gefilmt. Die Lebensgefährtin des Gestürzten hatte den waghalsigen Sprung Medienberichten zufolge sogar live gestreamt. /pss