Tödliche Messerstecherei unter Deutschen am Ballermann: Das ist über Opfer und Täter bekannt

Ein 27-jähriger Deutscher soll in der Nacht auf Freitag (20.10.) auf Mallorca einen Landsmann erstochen haben. Mittlerweile sickern immer mehr Einzelheiten zu dem Fall durch. Opfer und Täter sind beides bekannte Gesichter in der deutschen Gemeinschaft an der Playa de Palma.

Wer ist das Opfer?

Bei dem Verstorbenen handelt es sich um José M.R., einen 37-Jährigen aus Bad Oeynhausen bei Bielefeld. Seine Mutter ist aus der Dominikanischen Republik, sein Vater ist Deutscher. Er selbst verfügt neben dem deutschen Pass auch über die dominikanische Staatsbürgerschaft.

"Vor 20 Jahren kam er wie viele Auswanderer an die Playa und hat als Promoter beim Megapark angefangen", berichtet ein Freund der MZ, der seinen Namen nicht nennen möchte. "Nach ein paar Jahren hat er sich selbständig gemacht." Der 37-Jährige betrieb auf Höhe des Balneario 8 mit einem Geschäftspartner das Restaurant Teckel's im Carrer Llaüt, vor welchem er am Freitag auch verstarb.

Zudem gehörte ihm auf Höhe des Balneario 1 ein sogenannter Grow Shop, in welchem Material zum Anbau von Cannabis verkauft wird. "Alles ohne THC oder Drogen und legal. José war ein feiner Kerl. Ich kann nichts Schlechtes über ihn berichten", so der Freund, der am Donnerstag noch mit ihm gesprochen hatte. "Er war ein Geschäftsmann. Er hat nie Stress gemacht."

Man kannte das Opfer an der Playa. "Er war keine Eintagsfliege hier, die nach einer Saison verschwindet. Die Playa ist ein Dorf", so der Kumpel. José M.R. hinterlässt eine Frau und zwei Kinder. Ein Mallorca-Resident an der Playa de Palma hat ein Spendenkonto für die Familie eingerichtet:

Was ist zum mutmaßlichen Täter bekannt?

Die Polizei nahm kurz nach der Tat einen 27-jährigen Deutschen fest. Nach MZ-Informationen handelt es sich um einen Berliner, der über den Umweg Gran Canaria auf Mallorca gelandet ist. Er wird in Playa-Kreisen als aggressiver Mensch beschrieben, der ständig mit blauen Augen umherstreifte. Augenzeugen der Tat vermuten auch ein Drogenproblem. "Der größte Lügner und Geschichtenerzähler, den ich jemals kennengelernt", kommentiert ein Facebook-Nutzer, das einzige einsehbare Foto auf seinem Profil.

Der mutmaßliche Täter soll sogar beim Teckel's angestellt gewesen sein, wechselte aber häufig seinen Arbeitsplatz. Die Hintergründe, warum es zum Streit kam, der dann derart ausartete, sind unbekannt.

„Es ist traurig zu sehen, wie schnell das Leben vorbei sein kann. Ich hatte selber mit dem mutmaßlichen Täter eine Auseinandersetzung vor sechs Wochen in meiner Cocktail-Bar an der Playa de Palma", sagt "Goodbye Deutschland"-Auswanderer Sohel Abdoulkhanzadeh, der das "Chucca" betreibt, der MZ. "Er wurde frech und hat mir gedroht, woraufhin ich ihn sofort in die Schranken gewiesen habe. Dabei habe ich festgestellt, dass er ein Messer bei sich trug. Jetzt wird mir klar, was ich für ein Glück damals hatte."

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