Rafael Nadal wird langsam zum Tausendsassa. Neben dem Tennis macht sich der 33-Jährige als Hotelier und nun auch als Turnierveranstalter einen Namen. Die zweite Ausgabe der Rafa Nadal Open startet am Montag (26.8.) in der Akademie des Mallorquiners in Manacor. Das Turnier gehört zur Challenger Tour, die unterhalb der ATP-Wettbewerbe anzusiedeln ist. Dennoch haben ein paar bekannte Namen zugesagt. In erster Linie ist da ein deutscher Profi zu nennen: Mischa Zverev, Bruder der amtierenden Nummer sechs der Welt Alex Zverev.

Vorläufer der Rafa Nadal Open war eine 2016 und 2017 ausgetragene Station der ITF Future Tour. „Das ist die unterste Stufe im Männertennis", sagt Turnierdirektor Joan Suasi. Zwei Jahre später hat sich der Wettbewerb zum Challenger-Turnier weiterentwickelt. „Wir wollen Männertennis auf der Insel eta­blieren. Schließlich gibt es derzeit kein ATP-Turnier hier", so Joan Suasi.

Durch die Akademie von Rafael Nadal sehen sich der Tennisspieler und der Turnier­direktor auch etwas in die Pflicht genommen. Denn die Challenger-Turniere sind für viele junge Sportler der Einstieg in das Profi­geschäft. „Für die 140 Schüler ist es eine gute Möglichkeit, bei guten Matches zuzugucken. Einige können sogar selbst antreten", sagt Suasi.

„Im Prinzip sind die Turniere für alle Spieler gedacht, die aus verschiedenen Gründen aus den Top 100 des ATP-Rankings gerutscht sind. Daher sind auch ein paar erfahrene Profis dabei." Der Vorjahressieger Bernard Tomic aus Australien stand während seiner Karriere sogar schon auf Rang 17 der Weltrangliste. Doch lustlose Auftritte kegelten ihn aus dem Ranking. „Durch Gelegenheiten wie die Rafa Nadal Open können sich die Spieler zurück ins Geschäft spielen."

Das ist auch das Anliegen von Mischa Zverev. Der 31-Jährige war zwar nie ganz so erfolgreich wie sein zehn Jahre jüngerer Bruder, dennoch hat auch er es schon auf Platz 25 der Weltrangliste geschafft . Seine beste Saison bei den Grand Slams hatte er 2017, als er es ins Viertelfinale der Australian Open und ins Achtelfinale der US Open schaffte. Im Jahr darauf konnte er mit einem Sieg in Eastbourne seinen ersten ATP-Titel der Karriere feiern. „Er hatte eine gute Saison, ist danach aber in ein Tief reingerutscht", sagt Suasi. Derzeit belegt Mischa Zverev nur noch Platz 292 der Weltrangliste.

Der große Favorit auf den Turniersieg ist jedoch ein Argentinier. Der 36-jährige Carlos Berlocq hat bereits 19 Challenger-Titel geholt. In dieser Kategorie liegt er auf dem vierten Platz der Weltrangliste.

Im Blickpunkt stehen aber auch die Nachwuchstalente. Den Deutsch-Spanier Nicola Kuhn und Alejandro Davidovich nennt Joan Suasi an erster Stelle. „Sie sind die größten Nachwuchshoffnungen Spaniens." Kuhn ist ein in Österreich geborener Sohn einer Russin und eines Deutschen. Als er drei Monate alt war, zog die Familie nach Spanien. Der 19-Jährige konnte bereits drei Challenger-Titel gewinnen und hat schon deswegen auch bei den Rafa Nadal Open Außenseiterchancen.

Dafür, dass das Turnier in Manacor erst in die zweite Ausgabe geht und mit einem Preisgeld von 43.000 Euro zur untersten Kategorie gehört, ist das Starterfeld beachtlich. „Nicht nur der Name Rafael Nadal zieht, auch die Akademie", sagt Suasi. „Wir können die Spieler direkt neben dem Platz unterbringen, und es fehlt ihnen an nichts. Bei den kleinen Turnieren lässt die Infrastruktur gern mal zu wünschen übrig."

Trotz der professionellen Bedingungen weiß der Turnierdirektor nicht, wie weit die Rafa Nadal Open noch wachsen können. „Natürlich hätte ich gern ein ATP-Turnier in Manacor. Aber das wäre finanziell noch einmal ein großer Schritt. Wir wollen erst einmal das, was wir machen, gut machen."

Neben den Spielen können sich die Fans auf eine Party mit Livemusik am Freitag (30.8.) freuen. Der Eintritt zu dem vom Immobilienunternehmen Mallorca Sotheby's International Realty gesponsorten Turnier Turnier ist gratis. Es reicht, kostenlos ein Ticket auf der Website ­rafanadalopen.com herunterzuladen. Während des Turniers gibt es auch Rabatt auf das Nadal-Museum. Der Eintritt kostet dann nur 5 statt 18 Euro. Nadal selbst ist übrigens nicht da, da er bei den US Open spielt.