Das mit dem Erfolg ist so eine Sache. Es ist schön, jede Woche Siege zu feiern und von den Fans angehimmelt zu werden. Doch damit steigt die Erwartung. Je höher man steigt, desto tiefer kann man fallen. Ähnlich wie Ikarus aus der griechischen Mythologie, der sich übermütig mit den selbst gebauten Flügeln der Sonne näherte und abstürzte.

Atlético Baleares hat am Sonntag (24.11.) mit 0:1 gegen Getafe B verloren. Was bei anderen Teams nur eine Randnotiz wäre, ist bei den Mallorquinern schon ein kleines Alarmsignal. Denn es ist das dritte Spiel in Folge ohne Sieg.

Acht Spiele lang hat sich der Drittligist von Sieg zu Sieg geschossen und Vereinsrekorde gebrochen. Sechs Punkte betrug zeitweise der Vorsprung zum ärgsten Verfolger Atlético Madrid B. Das Selbstbewusstsein bei den Balearicos stieg ins Unermessliche. Wer soll uns noch schlagen, fragte sich schon der ein oder andere Fan. „Wir dürfen nicht glauben, dass wir mit 3:0 gewinnen, nur weil wir Tabellenführer sind", konstatierte denn auch nach der Pleite Kapitän Guillem Vallori, der deutschen Fans durch seine Zeit beim damaligen Zweitligisten TSV 1860 München bekannt ist. „Denn dann fallen wir mächtig auf die Nase."

Atlético Baleares zeigte gegen Getafe B seine schwächste Saisonleistung und kassierte verdient die zweite Saisonniederlage. „Als Tabellenführer kann man sich so nicht gegen ein Team aus der Abstiegsregion präsentieren", sagte Vallori. Wobei die Pleite etwas unglücklich war, da die Insulaner erst in der 89. Minute den Gegentreffer hinnehmen mussten.

Trainer Manix Mandiola will sich nicht rausreden. „Wir hatten zu keiner Zeit wirklich Zugriff auf das Spiel", sagte der Baske. „Wir haben in dieser Saison schon so viele Partien gewonnen und einige mit Glück. Da war es auch mal wieder an der Zeit, ein Spiel zu verlieren."

Zusammen mit den beiden Unentschieden gegen die zweiten Mannschaften der Madrider Clubs Real und Atlético sind es nun drei sieglose Spiele hintereinander. „Wir haben einige Schwächen", so Mandiola. „Mein Team macht mir Sorgen. Im Angriff läuft es nicht, und wir sorgen kaum für Gefahr." Während der Siegesserie hatte Tony Gabarré in jedem Spiel getroffen. Nun ist auch er seit drei Spielen ohne Tor. Immerhin bleibt Atlético noch der Platz an der Tabellenspitze. Der Vorsprung beträgt aber nur noch drei Punkte. Und Atlético Madrid B hat noch ein Spiel offen.

Die Hoffnungen ruhen nun auf dem Estadi Balear. Im eigenen Stadion ist Atlético Baleares seit mehr als einem Jahr ungeschlagen. Die bislang letzte Niederlage gab es im September 2018 gegen Sabadell. Am Sonntag (1.12., 12 Uhr) geht es gegen die zweite Mannschaft von Celta de Vigo. Die Galicier rangieren mit 14 Punkten auf dem 13. Platz der Tabelle (von 20).