Welch ein Glück, dass Real Mallorca am Samstag (1.2., 18.30 Uhr) ein Heimspiel gegen Valladolid hat. Denn das Gegurke der Mallorquiner auf fremden Platz ist kaum noch zu ertragen und wird in dieser Saison wohl nicht mehr zu vielen Punkten führen. Mit 0:3 verlor der Club am Sonntag (26.1.) nach einer schlechten zweiten Halbzeit gegen Real Sociedad aus San Sebastián. Zehn Spiele, neun Niederlagen und ein Unentschieden lautet die magere Bilanz auswärts. Der Inselverein steht damit in der Auswärtstabelle auf dem letzten Platz der ersten Liga. Wenn der Klassenerhalt dennoch klappen soll, bleibt wohl nur das Stadion von Son Moix, um Punkte zu sammeln. Acht Spiele stehen auf der Insel noch an. Gewinnt Real Mallorca sieben davon - mit einer Pleite gegen den FC Barcelona ist zu rechnen -, kommen die Mallorquiner auf 39 Punkte. Das könnte für Platz 17 reichen.

Besser aber wäre natürlich, auch auswärts mal den einen oder anderen Punkt zu holen. Im Februar geht es ausschließlich gegen Teams, die zur direkten Konkurrenz im Kampf um den Verbleib in der Primera División spielen. Nach Valladolid geht es zum Tabellenletzten Espanyol Barcelona, danach kommt Alavés auf die Insel, und Mallorca muss noch in ­Sevilla gegen Real Betis ran. Für die Mallorquiner ist das eine gute Möglichkeit, ein Polster für den März zu sammeln, wenn es gegen Barça und Getafe wohl Pleiten gibt.

Gegen Valladolid ist ein Sieg fast schon Pflicht. Seit neun Spielen wartet der Club aus Kastilien-León auf einen Erfolg. Den letzten Ligasieg gab es passenderweise im Hinspiel beim 3:0 gegen Real Mallorca Anfang ­November. Es folgten vier Niederlagen und fünf Unentschieden.

In vielen Aspekten ähneln sich beide Clubs. Sportlich und finanziell agieren beide Teams auf Augenhöhe. Dem Kader von Valladolid fehlt jegliche Prominenz. Dafür sitzt sie auf der Tribüne. Der brasilianische Ex-Weltfußballer Ronaldo ist seit 2018 Präsident des Clubs. Wie auch die Eigentümergemeinschaft von Real Mallorca hält sich der 43-Jährige angenehm im Hintergrund. Geld wird lieber in die Infrastruktur und die Jugendarbeit investiert anstatt in Ablösesummen für bekannte Fußballer. Nicht allen Fans gefällt das.

Vielleicht auch deshalb, um die knurrenden Stimmen zu beruhigen, hat Valladolid am Montag (27.1.) Hatem Ben Arfa verpflichtet. Der mittlerweile 32-jährige Franzose galt lange als talentierter Fußballer, hat aber auch einen schwierigen Charakter. Während seiner Zeit bei Paris Saint-Germain (2016 bis 2018) schob ihn der Club in die Reserve ab. Ben Arfa klagte dagegen. Nach einer Saison bei Stade Rennes war der offensive Mittelfeldspieler seit dem Sommer vereinslos. Es ist unwahrscheinlich, dass Ben Arfa sofort in den Kader von Valladolid für das Mallorca-Spiel berufen wird.

Mit einem Sieg können die Mallorquiner Valladolid in Schwierigkeiten bringen und ­Abstand zu den Abstiegsplätzen gewinnen. Derzeit beträgt der Vorsprung nur einen Punkt. Große Änderungen sind in der Aufstellung von RCD-Trainer Vicente Moreno nicht zu erwarten. Salva Sevilla, der gegen Real ­Sociedad kurzfristig verletzt ausfiel, dürfte in die Startelf zurückkehren.