Die Kutscher von Palma de Mallorca sorgen sich um ihre Zukunft: Die neue Abteilung für Tiergesundheit im Rathaus hat eine neue Marschroute für den Umgang mit den vor allem bei Touristen beliebten Pferdekutschen ausgerufen. In einem ersten Treffen mit Tierschützern der Insel versicherte die zuständige Stadträtin Neus Truyol (Linksbündnis Més), dass man die Kontrollen verschärfen werde.

"Wir wollen die Verordnung, die den Einsatz der Kutschen regelt, ändern, damit bei der Überprüfung der Pferde künftig strenger auf das Wohl der Tiere geachtet wird", kündigte Truyol an. Zugleich sollen aber verschiedene Alternativen in Augenschein genommen werden, um die Pferdekutschen mittelfristig durch andere nachhaltigere Transportmittel, etwa Elektroautos zu ersetzen. Dies hatte Més bereits vor den Kommunalwahlen im Mai angekündigt.

Aldea Vargas, eine Sprecherin von Palmas Kutschern, ist indes davon überzeugt, dass die Stadtverwaltung ihnen mit dem Verbot der Pferdekutschen die Lebensgrundlage nehmen wolle. "Wir sind es gewohnt, diskriminiert zu werden, weil wir Gitanos sind", sagte sie gegenüber der MZ. In die neue Linksregierung im Rathaus setzt sie weniger Hoffnung als je zuvor.

Ein Treffen mit dem neuen Bürgermeister José Hila (PSOE) ist seit Tagen anberaumt, wurde gerade aber wieder vertagt - nun auf Freitagmittag (27.7.). "Da sieht man gleich, wie wichtig wir denen sind", poltert Adela Vargas, die sich von dem Gespräch wenig Positives erwartet. /sts