Milchiger Himmel über Mallorca: Schuld sind die Waldbrände in Kanada
Die am Brandort entstehenden Feuerwolken gelangen dank schneller Jetstream-Winde auch nach Europa
Der Rauch, den die verheerenden Waldbrände in Kanada dieser Tage produzieren, ist auch auf Mallorca angekommen. Der Meteorologe Miquel Salamanca hat in seinem Twitter-Account erklärt, dass die "milchige Farbe" des Himmels am Mittwoch (28.6.) kein Saharastaub aus Afrika sei, wie er so häufig vorkommt. Neben kleineren Wolken habe es auch einen "sehr deutlichen Vorhang" gegeben - der Rauch, der von den Waldbränden im rund 6.000 Kilometer entfernten Quebec herrühre.
Diese Rauchwolke hatte am Dienstag (27.6.) den Atlantik überquert und war zunächst in Portugal, Spanien und Frankreich auf Land getroffen. Das balearische Umweltministerium erklärt gegenüber dem "Diario de Mallorca", wie es zu dem Phänomen kommt:
Wolken erreichen bis zu zehn Kilometer Höhe
"Die großen Waldbrände, wie gerade in Kanada, generieren Feuerwolken, sogenannte Pyrocumulus, die eine Höhe von bis zu zehn Kilometern erreichen können. In dieser Höhe treffen sie auf die Winde des Jetstreams." Jetstreams sind sehr schnelle bandförmige Westwindströme, die Geschwindigkeiten von bis zu 500 Kilometern pro Stunde erreichen können. Somit können die Winde den Atlantik sehr schnell überqueren und treffen auf europäische Landmasse.
Die Feuer in Kanada wüten seit Wochen. Die heiße Luft verliert zwar auf dem Weg nach Europa ihre Schadstoffkonzentration zu einem großen Teil, allerdings nicht vollständig. /jk
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