Unterricht auf Spanisch: Keine öffentliche Schule will am Pilotprojekt teilnehmen

Am Montag (20.5.) endet die Frist für die Bildungseinrichtungen, sich dem Plan anzuschließen

Die öffentlichen Schulen lehnen Spanisch als Unterrichtssprache durch die Bank ab.

Die öffentlichen Schulen lehnen Spanisch als Unterrichtssprache durch die Bank ab. / DM

Das Pilotprojekt für Unterricht auf Spanisch an den öffentlichen und halbstaatlichen Schulen findet kaum Anhänger. Wie eine Umfrage der Bildungsgewerkschaft STEI unter den 221 öffentlichen Schulen auf Mallorca und den anderen Inseln ergibt, hatte sich bis Donnerstag (16.5.) keine einzige Schule für das Projekt angemeldet.

207 Schulen schlossen eine Teilnahme aus, bei 14 Bildungseinrichtungen überlegte man noch. Die Frist für die Anmeldung für das Pilotprojekt endet am Montag (20.5.). Laut der Bildungsgewerkschaft zeigt dieses Ergebnis "das absolut unnötige Inkrafttreten dieses pädagogischen Irrtums". Der Plan verfüge nicht über die Rückendeckung der Bildungseinrichtungen. Bei den halbstaatlichen Schulen, die traditionell konservativer, weil kirchlich geprägt sind, sollen etwa 15 Einrichtungen an dem Pilotprojekt teilnehmen wollen.

"Keine Forderung der Schulgemeinschaft"

Die von der rechtsextremen Partei Vox geforderte Einführung des Unterrichts auf Spanisch statt Katalanisch sei "keine Forderung der Schulgemeinschaft". Vielmehr handle es sich dabei um den Versuch, das Katalanische an den Rand zu drängen - und das in einem so strategisch wichtigen Umfeld wie der Bildung. Die 60 Millionen Euro, die für das Pilotprojekt eingeplant seien, sollten lieber für wirklich notwendige Investitionen in der Bildung ausgegeben werden.

Die aktuellen Zahlen, wie viele Schulen sich nun endgültig an dem Pilotprojekt beteiligen möchten, werden noch nicht in den nächsten Tagen veröffentlicht. Das Ende der Frist der Einschreibung für das Pilotprojekt fällt mit dem Beginn der Anmeldung der Schüler an den öffentlichen und halbstaatlichen Schulen für das kommende Schuljahr 2024/25 zusammen. Diese kann digital auf der Website des Bildungsministeriums vorgenommen werden. Hier der Link.

Nachdem jahrzehntelang zumindest an den öffentlichen und halbstaatlichen Schulen auf den Balearen der Unterricht größtenteils auf Katalanisch stattfand, sah der Plan der Landesregierung auf Drängen der rechtsextremen Partei Vox die Möglichkeit vor, dass bis zu 50 Prozent des Unterrichts auf Spanisch stattfinden kann. Ab dem Schuljahr 2024/25 sollte diese Option in einigen öffentlichen und halbstaatlichen Schulen in den Grundschulklassen und in bestimmten Fächern bestehen.