Aus einer traditionsreichen Einkaufsstraße in Palma de Mallorca ist eine Meile für Souvenirshops geworden

Im Carrer Jaume II sind bereits 20 Prozent der Läden auf Urlauber ausgelegt

Immer mehr Geschäfte in der traditionellen Einkaufsstraße Jaume II verkaufen ausschließlich Mitbringsel für Urlauber.

Immer mehr Geschäfte in der traditionellen Einkaufsstraße Jaume II verkaufen ausschließlich Mitbringsel für Urlauber. / DM

DM

Immer stärker verbreiten sich Souvenir-Läden in Palma de Mallorca. Inzwischen verkaufen um die 40 Geschäfte in der Innenstadt ausschließlich Mitbringsel. In der traditionellen Einkaufsstraße Jaume II machen sie bereits 20 Prozent der Läden aus. Um genau zu sein, verkaufen elf der 50 Geschäfte in Jaume II Souvenirs. Dazu kommt noch ein Laden mit Produkten von der Insel, der ebenfalls für Urlauber gedacht ist.

Läden verkaufen alle die gleichen Produkte

Die Vielfalt in der Einkaufsstraße leidet darunter, denn die Souvenir-Läden verkaufen zu einem großen Teil die gleichen Produkte: T-Shirts, Handtaschen, Sonnenhüte, Sonnenbrillen, Fächer, Flamenco-Puppen, Stiere und Magnete.

Fächer und Flamenco-Puppen gehören zu den klassischen Mitbringseln von Mallorca.

Fächer und Flamenco-Puppen gehören zu den klassischen Mitbringseln von Mallorca. / DM

"Uns wäre es lieber, wenn es mehr Bekleidungsgeschäfte gäbe, oder Läden mit Schuhen und Handtaschen, am besten natürlich aus mallorquinischer Produktion", sagt Pedro Mesquida, der Vorsitzende der Einzelhändler von Jaume II. "Aber am Ende haben wir nichts gegen die Verkäufer von Souvenirs, es sind schließlich Händler wie wir auch." Laut Mesquida stehen hinter den vielen Souvenir-Shops zwei große Betriebe. Eines dieser Unternehmen stammt aus Katalonien, das andere von Mallorca. Eine chinesische Firma verkauft außerdem Souvenirs aus Kork.

Ein chinesisches Unternehmen verkauft in Palma an verschiedenen Standorten Souvenirs aus Kork.

Ein chinesisches Unternehmen verkauft in Palma an verschiedenen Standorten Souvenirs aus Kork. / DM

"Die Chinesen haben auch den Laden in Can Corbella angemietet, in dem vorher die klassische Bäckerei Fornet de la Soca war und verkaufen dort jetzt Modeschmuck", erzählt er. Die Mieten in der Innenstadt von Palma seien meist sehr hoch, weswegen nur große Unternehmen mit hohen Einnahmen sich leisten könnten, dort neu zu eröffnen.

Souvenir-Läden von öffentlichen Subventionen ausgeschlossen

Mesquida sagt, dass Souvenirläden funktionieren, weil es viele Urlauber und damit auch viele Kunden in Palma gibt. "Außerdem ist die Gewinnmarge bei diesen Produkten sehr groß", fügt er hinzu. Als Beispiel nennt Mesquida die Magnete, die für einen Euro verkauft werden. Im Einkauf würden solche Mitbringsel aus chinesischer Produktion höchstens 10 Cent kosten. Mesquida findet, dass mallorquinische Produkte das bessere Mitbringsel sind. "Sie haben eine andere Qualität, weil sie hier hergestellt worden sind", sagt er. "Diese Produkte müssten gefördert werden."

Die Gewinnmarge bei kleinen Souvenirs wie Magneten ist hoch. Meist werden diese Mitbringsel in China produziert.

Die Gewinnmarge bei kleinen Souvenirs wie Magneten ist hoch. Meist werden diese Mitbringsel in China produziert. / DM

Miguel Carranza, der im Rathaus von Palma für den Einzelhandel zuständig ist, ist bewusst, dass es immer mehr Souvenir-Läden gibt. Allerdings will Palma im Gegensatz zu Städten wie Barcelona nichts dagegen unternehmen. Carranza betont aber, dass solche Geschäfte, die sich ausschließlich an Urlauber richten, keine öffentlichen Subventionen erhalten. /mwp