Ein Jahr nach dem Inkrafttreten eines strengen Anti-Tabak-Gesetzes in Spanien ist der Umsatz von Zigaretten auf den Balearen um rund fünf Prozent zurückgegangen. Die Auswirkungen auf den Umsatz in Bars und Cafés dagegen werden von den Wirten sehr unterschiedlich beurteilt. Während einige über massive Umsatzeinbußen klagen, geben andere Gastronomen an, praktisch keine Auswirkungen auf ihr Geschäft verspürt zu haben, und verweisen stattdessen auf die Auswirkungen der Wirtschaftskrise.

Das balearische Gesundheitsministerium hat während des Jahres 2011 insgesamt knapp 2.600 Inspektionen durchgeführt, rund 150 davon in Folge von Anzeigen. In 112 Fällen wurden Bußverfahren wegen Verstößen gegen das Anti-Tabak-Gesetz eingeleitet, Wirte insgesamt zu Strafgeldern in Höhe von knapp 170.000 Euro verdonnert.

Ein Rauchverbot war in Spanien bereits 2006 eingeführt worden. Da sich viele aber nicht daran hielten, verabschiedete das Parlament in Madrid im Sommer 2010 eine drastische Verschärfung. Danach sind Glimmstängel in allen geschlossenen und öffentlich zugänglichen Räumen seit 2. Januar 2011 untersagt.