Die Fluggesellschaften, die Flüge von Mallorca aufs spanische Festland anbieten, haben ihre Tarife nach der Pleite von Spanair deutlich erhöht. Das kritisiert die balearische Landesregierung. Antonio Deudero, verantwortlich für Häfen und Flughäfen im balearischen Tourismusministerium, kündigte an, bei der Zentralregierung eine Untersuchung der Tarife einzufordern. So habe beispielsweise sein eigenes Ticket für den Flug Palma-Madrid 380 Euro gekostet, wobei der Residenten-Rabatt von 50 Prozent bereits eingerechnet sei.

Spanair hat ein Insolvenzverfahren eingeleitet, nachdem die Airline am Freitag (27.1.) nach einer Ankündigung am selben Tag ihren Flugbetrieb vollständig eingestellt hatte. Die katalanische Regionalregierung hatte zuvor einen weiteren Kredit an die finanziell schwer angeschlagene Fluggesellschaft verweigert.

Iberia und Orbest Airlines kündigten unterdessen zusätzliche Flüge an, um den Ausfall von Spanair auf wichtigen Strecken zu kompensieren. Iberia stellte zusätzliche Flüge von Menorca, Ibiza und Mallorca nach Madrid mit der neuen Tochter Iberia Express ab März in Aussicht. Orbest Airlines will ab 13. Februar von Menorca nach Madrid fliegen.

Spanair-Mitarbeiter protestierten unterdessen am Donnerstag (2.2.) vor dem Callcenter des Unternehmens in Can Pastilla und forderten eine zügige Auszahlung der Abfindungen. Die Politik müsse sich einschalten, um eine schnelle Lösung des Konflikts zu erreichen.