Die Europäische Kommission hat den Import von Müll nach Mallorca zur Entsorgung in der Verbrennungsanlage von Son Reus genehmigt. Wie der Inselrat am Samstag (10.11.) mitteilte, sei der Bericht aus Brüssel, in dem auf Fragen des EU-Parlaments geantwortet werde, positiv ausgefallen. So heißt es darin, dass die Müllverbrennungsanlage von Son Reus für die Pläne geeignet sei und auch nach ihrer Erweiterung alle Umweltauflagen erfülle.

In dem Bericht wird zudem darauf verwiesen, dass die Verbrennung anderen Entsorgungsmethoden wie der Deponierung vorzuziehen sei. Auch gegen den Transport des Mülls aus anderen EU-Ländern sei nichts einzuwenden.

Der Inselrat auf Mallorca hatte die Pläne für den Müll-Transport mit dem Argument vorangetrieben, dass so eine Erhöhung der Müllgebühren vermieden werden könne. Die Verbrennungsanlage ist aufgrund ihrer zu großzügigen Planung nicht ausgelastet, besonders im Winterhalbjahr geht Son Reus der Brennstoff aus.

Bei dem Material, das vor allem aus Italien nach Mallorca gebracht werden soll, handle es sich um vorbehandelten Müll, der keine Gefährdung der Umwelt darstelle, heißt es bei der regierenden Volkspartei (PP). Die Oppositionsparteien sowie Umweltvereinigungen warnen dagegen vor einer verfehlten Entsorgungspolitik. Mallorca drohe zur "Mülldeponie Europas" zu werden. Gewarnt wird zudem vor einem Image-Schaden.