An 118 Grund- und weiterführenden Schulen auf Mallorca haben am Mittwoch (28.11.) Elternversammlungen stattgefunden, um über die Tragweite des Sparkurses zu informieren, den die Landesregierung auch im Bildungsbereich eingeschlagen hat. Auf dem Programm standen unter anderem Diskussionen, Workshops, Theateraufführungen und gemeinsame Abendessen. An manchen Schulen hatten Eltern, Schüler und Lehrer sogar Schlafsack und Isomatte im Gepäck, um die Einrichtungen aus Protest gegen die Kürzungen über Nacht zu besetzen.

Fotogalerie: Nächtliche "Besetzung" der Schulen

Die Zusammenkünfte liefen überall anders ab, verfolgten aber alles das selbe Ziel: "Die Offensive der Regierung gegen die öffentliche Bildung zu bremsen", teilten die Initiatoren mit. Zu der Aktion hatte die Plattform "Crida" (Schrei) zusammen mit der Elternvereinigung COAPA aufgerufen. In einem Manifest, das an allen Schulen verlesen wurde, wurden auch die Arbeitsbedingungen der Lehrer kritisiert, die zunhemend in ihrer Freiheit eingeschränkt würden.

Die Organisatoren zeigten sich mit der Resonanz zufrieden: Inselweit haben sich rund 55 Prozent aller Schulen an der Protestaktion beteiligt. Weniger kollaborativ war hingegen das balearische Bildungsministerium, das bereits im Vorfeld eine Mitteilung an die Schulen versandt hatte, um darauf hinzuweisen, dass die Einrichtungen nicht für derartige Aktionen zweckentfremdet werden dürfen. Die Elternbeiräte müssten deshalb bei der Schulleitung oder im Falle der Grundschulen bei der Gemeindeverwaltung um Erlaubnis bitten.

Die inselweite Elternvereinigung Fapa wies indes darauf hin, dass sie ihre Versammlungen grundsätzlich in den Schulen abhält, ohne dafür eine Genehmigung zu beantragen. Daneben kritisierte Vicente Rodrigo, der Vorsitzende von Fapa, die ablehnende Haltung des Bildungsministeriums gegenüber der Elterninitiative. "Wir wundern uns, warum sie uns Steine in den Weg legen. Wir wollen die Eltern schließlich nur informieren."