In dieser Serie, die in lockerer Folge erscheint, stellen wir die wichtigsten homöopathischen Medikamente und ihre Wirkung am Tier vor. Anhand dieser Reihe können Sie sich eine Hausapotheke einrichten, durch die Sie im Krankheitsfall Ihrem Vierbeiner schnell helfen, auch bevor Sie sich mit ihm in ärztliche oder naturheilkundliche Therapie begeben. Zu beachten ist:

Wählen Sie für die Hausapotheke grundsätzlich niedrige Potenzen (D4 oder D6, in Spanien 5CH oder 7CH). Lösen Sie drei bis fünf Globuli (granulos) in wenig Wasser auf, um diese Solution dem Tier ins Maul zu träufeln.

Geben Sie im akuten Fall die Mittel häufig - alle halbe Stunde bis alle zwei Stunden. Bei Abklingen der Symptome verlängern Sie die Intervalle. Es kann zu einer Erstverschlimmerung einzelner Symptome kommen, doch insgesamt muss sich der Patient besser fühlen.

Bei akuten Erkrankungen muss die homöopathische Therapie innerhalb von höchstens 48 Stunden eine deutliche Besserung hervorrufen, bei Jungtieren innerhalb von 24 Stunden - sonst sollte man sofort zum Tierarzt gehen. Bei chronischen Krankheiten darf man nicht herumprobieren. Auch homöopathische Arzneimittel können zu einer Veränderung der Symptome führen, so dass die spätere Behandlung durch den Tierhomöopathen erschwert wird.

Silicea (Acidum silicicum, Kieselsäure) ist ein sehr vielseitiges Mittel mit Hauptwirkung auf Haut und Horngebilde, Knochen, Bindegewebe, Lymphsystem und Zentrales Nervensystem. Nur in homöopathischer Aufbereitung hat der Bergkristall eine therapeutische Wirkung. Es ist eines der wichtigsten Mittel für die Entwicklung eines kräftigen Knochengerüstes und eines gesunden Gebisses beim Zahnen. So ist es angezeigt, bei schwächlichen Tieren mit Wachstumsstörungen, schlechtem Fell und missgebildeten Nägeln. Auch wenn ein Tier nach einer normalen Entwicklung plötzlich stark abmagert, kann das ein Hinweis auf Silicea-Bedarf sein. Vom Charakter her zeigt sich der Silicea-­Patient ängstlich und unentschlossen, er weicht Konflikten aus, vermeidet Berührung und Trost. Er zeigt sich schreckhaft und empfindlich, ist ständig müde.

Im Grunde regt Silicea den Stoffwechsel an. Als Folge davon verbessert sich die Immunabwehr, das Lymphsystem wird gestärkt und das Bindegewebe gefestigt. Silicea kann sogar altes Narbengewebe zur Resorption bringen, wobei alte, abgekapselte Herde wieder aktiviert werden können. Auch regt es das Abstoßen von Fremdkörpern an. Am häufigsten findet Silicea Anwendung bei Abszessen, Fisteln und anderen Eiterungen. Es bringt den Prozess zur Abheilung.

Das Mittel ist auch angesagt beim Zwischenzehenekzem des Hundes sowie beim Pferd im Falle der Hauterkrankung Mauke oder der Huferkrankung Strahlfäule. Sind gesundheitliche Probleme als Folge einer Impfung, Durchnässung und Kälte oder Überanstrengung aufgetreten, spricht auch dies für Silicea - nicht aber ausschließlich für dieses Mittel, denn für fast jedes Symptom gibt es verschiedene Homöopathika, und nur die Gesamtheit der Symptome bestimmt schließlich die Entscheidung für ein einziges Mittel. Bei Silicea ist darauf zu achten, dass eine Wirkung meist langsam eintritt.

Die Autorin ist Tierheilpraktikerin der Euro-Tierklinik in Arenal,

Terminvereinbarung unter Tel.: 670-80 88 89.