Die spanische Polizei hat erstmals einen Zuhälterring zerschlagen, der junge Männer unter anderem auf Mallorca zur Prostitution gezwungen hatte. Die Organisation habe mehr als 60 Brasilianer im Alter zwischen 22 und 29 Jahren in deren Heimat mit falschen Versprechungen angeworben und in Spanien auf verschiedene Bordelle verteilt, hieß es. Auf Mallorca wurde ein Etablissement in der Straße Georges Bernanos in Palmas Stadtviertel Gomila ausgehoben, zudem sollen vier weitere Bordelle auf Mallorca betrieben worden sein.

Die jungen Männer mussten 24 Stunden am Tag für sexuelle Dienste zur Verfügung stehen. Nach Angaben der Polizei wurden sie von den Zuhältern gezwungen, das Potenzmittel Viagra, Kokain und andere Drogen zu nehmen.

Die Bande hatte ihren Opfern in Aussicht gestellt, dass sie in Spanien als Tänzer oder Models arbeiten könnten und nur den Preis für die Flugtickets zurückzuzahlen hätten. In Spanien wurden die jungen Brasilianer jedoch unter Morddrohungen dazu gezwungen, als Prostituierte zu arbeiten. Sie mussten dem Zuhälterring eine Pauschale von je 4.000 Euro zahlen und die Hälfte ihrer Einnahmen abtreten. Die Polizei nahm 14 mutmaßliche Mitglieder der Bande fest, acht davon auf Mallorca. Die Zuhälter hatten Bordelle in Madrid, Barcelona, Palma und Torrevieja bei Alicante betrieben.