Der Inselrat von Mallorca hat eine große Stützmauer an der Tramuntana-Straße nach Lluc eingeweiht, die nach einem Erdrutsch in traditioneller Trockenstein-Bauweise wieder errichtet worden ist. Gäste des Festakts am Donnerstag (28.11.) waren Schulklassen aus Selva und Caimari, ihnen wurde die Arbeit der "margers" erklärt, bei der traditionell kein Mörtel zum Einsatz kommt.

Es sei eine Ehre für den Inselrat, ein solches Bauwerk einweihen zu können, so Iván Sevillano, Dezernent für Verkehr und Infrastruktur beim Inselrat. Erstmals sei eine Stützmauer in Mallorcas Straßenbau nach traditionellen Methoden restauriert worden. Diesen Weg wolle man weitergehen, bei der Wartung der Verkehrswege müssten Umweltschutz und Traditionspflege im Vordergrund stehen.

Inselratspräsidentin Catalina Cladera verwies auf die Erklärung der Tramuntana zum Welterbe - umso wichtiger sei es, die traditionellen Trockensteinmauern zu erhalten.

Nach starken Regenfällen Ende Januar war die Fahrbahn der Ma-2130, die sich durch die steile Tramuntana-Landschaft in Richtung der Pilgerstätte Lluc schlängelt, auf einer Länge von knapp 20 Metern abgesackt und mit einem Großteil des Hangs sowie der Stützmauer abgerutscht. Einige Tage war die Stelle ganz für den Verkehr gesperrt, dann wurde die Fahrbahn provisorisch hangaufwärts verlegt und zumindest für Pkw und Radfahrer freigegeben. Die Arbeiten, die nur dank eines bürokratischen Tricks möglich waren, haben neun Monate gedauert und insgesamt knapp 1,5 Millionen Euro gekostet.

Die restaurierte Mauer stützt eine Straße, auf der täglich im Schnitt 6.933 Fahrzeuge verkehren. Nach sa Calobra (17 Meter) und Salt de la Bella Dona (12 Meter) ist das Bauwerk mit 9,10 Metern Höhe und 14,55 Metern Breite die dritthöchste Trockensteinmauer von Mallorca.

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