Im Restaurant Izumo gibt es das größte asiatische Buffet auf Mallorca

Zwei Wochen lang lag er damals im Krankenhaus. Zwei Jahre nahm er blutverdünnende Medikamente. Heute stehen Sulin Yan und seine Frau Vivi wieder täglich acht Stunden in ihrem Restaurant im Carrer Manacor, 158, in Palma, unweit von Ikea. „Mir ist damals schlagartig bewusst geworden, dass Gesundheit und die Familie das Wichtigste sind im Leben“, erzählt Sulin Yan. Reich zu werden reize ihn heute nicht mehr so sehr, man müsse eben über die Runden kommen, das genüge.

Geburtstag mit Sushi

Familien feiern oft im Izumo, an Vierer- oder Sechsertischen, manchmal gibt es Geburtstagsständchen mit Sushi, so manches Pärchen hat sich schon vor oder nach einer Nudelsuppe verlobt, auch goldene Hochzeiten hat Sulin Yan schon in seinem Restaurant erlebt. „Ich biete hauptsächlich chinesische und japanische Küche an, aber in meinem Restaurant trifft sich die ganze Welt“, sagt der 52-Jährige. Ein Buffet nur für Asiaten zu eröffnen war nie sein Wunsch. Von Anfang an wollte er alle Kulturen zusammenbringen – zu seinen Stammkunden zählen Einheimische wie Ausländer, darunter viele Südamerikaner.

In einem Hinterzimmer steht ein runder Esstisch mit einer aufgebauten Glasplatte. So, wie das in chinesischen Lokalen üblich ist, in denen mehrere Vorspeisen und Hauptgerichte mit allen geteilt werden. Auf der gläsernen Scheibe drehen die Schalen und Teller eine langsame Runde. Die Tischdecke und die Stühle sind leuchtend rot. Die chinesische Nationalfarbe verheißt ebenfalls Glück und Erfolg, genau wie die Acht. Hier sitzt die Familie von Sulin Yan, wenn es besondere Anlässe gibt, etwa, wenn Sulins und Vivis Tochter zu Besuch kommt und alle gemeinsam essen. Die Tochter studiert Jura in Madrid. „Wir fühlen uns in Palma sehr wohl und zu Hause“, sagt Sulin Yan. „Die Mallorquiner sind herzliche Menschen, mir wäre Madrid zu groß.“

Auf Mallorca zu Hause

Mittlerweile gibt es das Buffet-Restaurant schon etwas mehr als 20 Jahre. 2002 kam Sulin Yan aus Quingtian auf die Insel, seine Eltern waren Feldarbeiter, einige seiner Geschwister sind ebenfalls ausgewandert, in die Vereinigten Staaten, in die Niederlande und nach Portugal. Ziemlich bald nach seiner Ankunft eröffnete er sein Lokal. „Ein paar chinesische Freunde von uns waren schon auf Mallorca, das hat uns den Anfang erleichtert“, erzählt Sulin Yan. Auf der Speisekarte stehen frittiertes Krebsfleisch ebenso wie japanische Gyoza oder chinesische Reisnudeln in pikanter Sauce mit Garnelen und Hühnchenfleisch, auch Sushi. Unter der Woche gebe es oft genug freie Plätze, meint Sulin Yan. Am Wochenende kann es mittags voll werden, vor allem das „All you can eat“-Konzept komme gut an.

„Ich möchte, dass die Gäste ihr Leben genießen“, sagt Sulin Yan – und lächelt zum wiederholten Mal dieses freundliche chinesische Lächeln, das den Ernst des Lebens zwar verbirgt, aber nicht vollends zum Verschwinden bringen kann: „Alles kann schnell vorbei sein, es ist immer der Moment, der zählt, und ich hoffe, unsere Gäste genießen ihn.“