Hitzealarm auf Mallorca. Am Dienstagnachmittag (18.7.) galt für den Norden Mallorcas und die Inselmitte Warnstufe Rot und für den Süden Warnstufe Orange. Damit mussten sich auch die Urlauber an der Playa de Palma auf extreme Werte einstellen.

Gegen 15 Uhr sind die Straßen in der Urlauberhochburg quasi leergefegt. Auch am berühmten Sandstrand ist nicht viel los. So richtig bewegen mag sich kaum jemand. Ein paar Strandbesucher wagen sich ins badewannenwarme Wasser. Manch einer spielt eine kleine Partie Strandtennis. Die meisten aber ziehen es vor, ganz ruhig auf den Strandliegen zu verweilen. Die fliegenden Händler lassen sich zu dieser Uhrzeit kaum blicken. Ihnen ist es wohl zu heiß.

"Ist das nicht immer so?"

Christian Scherer aus dem Ahrtal, der für eine Woche Urlaub auf Mallorca macht, wirkt verdutzt, als er auf die Hitze angesprochen wird. "Ist das nicht immer so?", fragt der 34-Jährige, der seiner Partnerin und einer Freundin zum Radurlaub auf der Insel ist. Von den Hitzewarnungen wusste auch keiner in der Gruppe etwas. Scherer ist bereits zum 21. Mal auf der Insel und spürt bei den Temperaturen keinen Unterschied, denn er folgt dem Motto: "Von innen kühlen". Aus einer Supermarkt-Kühltasche zieht er eine kühle Dose San Miguel. Die Urlauber haben sich zudem mit Strandtüchern und Sonnenschirmen eine kleine Höhle am Strand gebaut. Allerdings fehlen noch ein paar Klammern. "Die Strandverkäufer haben wohl hitzefrei", vermutet Scherer grinsend.

Für ein Ehepaar aus Nordrhein-Westfalen ist die Hitze am Tag ebenfalls nicht so überraschend. Anstrengender sei da schon die Nacht, da man sich nicht mehr abkühlen könne. Den Tag verbringen sie dennoch am Strand. Sie haben sich noch vor dem Frühstück zwei Liegestühle unter einem der Sonnenschirme in der ersten Reihe gesichert und lesen dort "Rehragout-Rendezvous" von Rita Falk oder spielen Karten auf dem Handy. "Hier ist keiner vor uns und wir bekommen wenigstens ein bisschen Wind ab", sagt die 54-Jährige, die ihren Namen nicht nennen möchte.

Keine größeren Ausflüge

Auch ein älteres Ehepaar aus Trier, das schon seit 40 Jahren nach Mallorca kommt, war pünktlich um 9 Uhr am Strand, um sich einen der begehrten Plätze zu sichern. Die beiden Urlauber spüren den Temperaturunterschied, aber: "Von Leid würde ich nicht sprechen". Dafür sei man schließlich in den Urlaub gefahren. Auf größere Ausflüge wollen sie angesichts der Temperaturen verzichten.

Die jungen Leute hingegen haben es scheinbar nicht so mit der Hitze. Henry Bong, Leonie Hampl, Alicia Skoczylas und Emely Emdres versuchen es gar nicht erst, an den Strand zu gehen. Sie kommen aus einem Supermarkt und sind auf dem Weg ins Hotel. Dort gebe es eine Klimaanlage. Und einen Pool. Dort schmecken die kühlen Getränke, die sie gerade gekauft haben, dann doch irgendwie besser.