Das Ende haben die Geschäftsführer Claudio Marini und Gerhard Schwaiger, gleichzeitig auch Küchenverantwortlicher der Tristán-Gruppe, am Mittwoch bekanntgegeben. Ein Ende nach 25 erfolgreichen Jahren, in denen das Tristán Restaurantgeschichte auf Mallorca schrieb und bisher als einziges Lokal mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnet wurde. „Man" ging ins Tristán, ließ sich dort sehen und dinierte mit guten und ebenfalls reichen Freunden. Doch die Zeiten des schieren Luxus sind vorbei, ein Stern ging verloren. „Die Zeiten ändern sich, und wir müssen uns mit ändern," so Schwaiger. Die Konsequenz: Weg mit dem Luxus (und damit auch weg mit dem Stern, denn der war an das Tristán gebunden), her mit dem Meer.

Das Bistro del Tristán, bislang bekannt für gute, preislich faire mediterrane Küche, bleibt erhalten und wechselt in die Räumlichkeiten des ehemaligenTristán. Ein neues Restaurant, Tristán Mar, wird hingegen auf der alten Bistro-Terrasse installiert. Geboten werden dort – ebenfalls zu fairen Preisen – Meeresfrüchte und Fischspeisen. Zum Teil ganz schlicht und traditionell von der "plancha".

Beide Lokale werden legerer, zugänglich für jedermann und ohne Hemmschwellen. „Ich habe viele Freunde, die haben noch nie bei mir gegessen," erzählt Schwaiger. „Das war eine Frage des Preises, aber auch des Image."

Jetzt können alle Tristán-Qualität genießen, denn an der, so die beiden Chefs, sollen keine Abstriche gemacht werden. Weiterhin würden 1A-Produkte verarbeitet, möglichst ökologisch und aus der Region. Nur das zusätzliche „chichi mit Extra-Zuckerwagen und zu viel Personal" soll wegfallen. "Wir haben lange überlegt, was wir machen und das ist der richtige Weg – modern, zeitgeistig und frei", sagt Schwaiger, der den Wechsel mit einem weinenden und einem lachenden Auge kommentiert.

Mit ihrer Entscheidung stehen die Tristán-Verantwortlichen nicht alleine, etliche bekannte Köche auf Mallorca sind diesen Weg gegangen und orientieren sich neu, indem sie entweder ein zusätzliches zweites, oft erfolgreicheres Lokal installieren oder sogar ganz auf das alte Restaurant verzichten. Der Trend geht hin zum bezahlbaren Luxus – und die Tristán-Gruppe geht mit.