Mallorca Zeitung

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Nach Deckeneinsturz im Speisesaal: Betroffene widersprechen der Version des Hotels

"Wir sind weder zufrieden abgereist, noch haben wir eine positive Bewertung über das Hotel abgegeben", erklärt das Paar

Das kam bei dem Teileinsturz der Decke im Hotel Pabisa Sofia runter, Thomas Hussmann saß fast direkt darunter. Thomas Hussmann

Nachdem die Leitung des Hotels Pabisa Sofia am Mittwoch (1.5.) in der MZ zum Teileinsturz einer Zwischendecke im Speisesaal Stellung genommen hat, haben sich nun die beiden Geschädigten zu Wort gemeldet und der MZ ihre Version des Vorfalls berichtet. Und diese unterscheidet sich deutlich von jener der Drei-Sterne-Unterkunft. Die Direktoren des Hotels hatten abgewiegelt und erklärt, die Gäste seien zufrieden abgereist und hätten gar eine positive Bewertung für das Hotel hinterlassen.

Die Aussagen des Hotels entsprächen "einfach nicht der Realität", schreiben Thomas Hussmann und Gudrun Schäfer in einer Mail an die MZ, die, anders als es im RTL-Beitrag gesagt wurde, nicht aus Düsseldorf, sondern aus Hamm in Westfalen stammen. "Weder sind wir zufrieden abgereist, noch haben wir eine positive Bewertung über das Hotel abgegeben", schreibt das Paar. Eine solche habe es höchstens über das Nachbarhotel Pabisa Chico gegeben, in dem die beiden an ihren letzten Urlaubstagen essen durften.

Alles ausgebucht

Gewohnt hätten sie weiter im Pabisa Sofia. "Aber nicht, weil das unser Wunsch war, sondern weil die anderen Hotels dieser Kette ausgebucht waren". Es habe schlicht keine anderen freien Zimmer gegeben, habe man ihnen gesagt. "Darüber hinaus mussten wir für die Ausgleichstage ein Formular unterschreiben, dass wir jegliche Schadenersatzansprüche nicht mehr geltend machen werden", berichtet das Paar weiter.

So blieb das Dach nach dem Einsturz zurück.

So blieb das Dach nach dem Einsturz zurück. Thomas Hussmann

Auch dass die beiden nach dem Einsturz des Teils der Zwischendecke im Pabisa Chico essen durften, sei kein freiwilliges Angebot des Hotels gewesen, sondern gehe auf eine Bitte von Gudrun Schäfer zurück. "Der Grund dafür war offensichtlich. Wer isst schon gerne da, wo einem die Decke auf den Rücken fiel?", erklären die beiden weiter.

Es war "einfach nur Glück"

Und obwohl bereits 19 Tage seit dem Vorfall vergangen seien, ändere das nichts daran, dass das Paar das Erlebte nicht so schnell vergessen werde. "Und dass nichts Schlimmeres passiert ist, war einfach nur Glück. 30 Zentimeter weiter hinten - und ich wäre womöglich ernsthafter verletzt worden", vermutet Thomas Hussmann. Der Aufenthalt auf Mallorca habe sich so angefühlt, "als hätten wir keinen Urlaub erlebt". Von Erholung könne keine Rede sein.

Der Vorfall war durch den Beitrag bei RTL öffentlich geworden. Mitte April war im Hotel Pabisa Sofia aufgrund eines Wasserschadens eine Zwischendecke über dem Speisesaal feucht geworden. Weil dort noch Bauschutt von vorangegangenen Renovierungsarbeiten lag, brach ein Teil der Decke durch. Steine, Ziegel und andere Materialien fielen in den Speisesaal und landeten auf dem Rücken von Thomas Hussmann, der weitgehend unverletzt blieb.

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