Wie wäre es bei all der Völlerei und dem Aufeinandersitzen im Familien­verband mit ein wenig Kunstgenuss an den Weihnachtstagen? Vier große Schauen können mit Ausnahme vom 25. Dezember - dann ist alles geschlossen - in Palma besichtigt werden:

Im Caixa Forum im ehemaligen Gran Hotel ist das Können einer der großen Meister der spanischen Malerei zu bestaunen:

Joaquín Sorolla. Der Valencianer wusste Anfang des 20. Jahrhunderts wie kaum ein zweiter das Wechselspiel zwischen Licht und Wasser an der Küste einzufangen - am Golf von Biskaya, in seiner Heimatregion oder auch auf Mallorca, wo er die Cala Sant Vicenç malte. Eine wunderbare, gut gemachte Ausstellung (am 24., 26. und 28.12.: 11-14 Uhr. 31.12.: 10-14 Uhr, sonst: 10-20 Uhr, 4 Euro).

Ein großer Meister war natürlich auch Joan Miró. In Cala Major, in der Fundació Joan i Pilar Miró, wird derzeit unter dem Titel „Llum de la Nit" sein oft verkanntes Spätwerk der 60er und 70er Jahre gewürdigt. 40 zum Teil noch nie gezeigte, von Kritikern häufig links liegen gelassene

Gemälde und Skulpturen des Katalanen sind dort ausgestellt, ­darunter Kugelschreiber-Skizzen und Bilder, die auf Plastik oder Karton gemalt wurden. Die Werke entstanden ausnahmslos im Atelier des Künstlers, das sich auf dem Gelände des Museums befindet.

Ganz im Zeichen der modernen Kunstfotografie steht die Ausstellung „Reproductibilitat 1.2" im Baluard-Museum. Zusammengeführt sind darin Werke aus zwei Sammlungen: der des eigenen Hauses und der der Stiftung des Flughafen­betreibers Aena. Gezeigt werden 37 Fotografien von 22 zeitgenössischen spanischen Künstlern. Am Anfang der Schau, sozusagen als Ausgangspunkt, hängt ein Bild von Chema Madoz von 2009: ein Ast, aus dem Bäume sprießen. Derlei Irritierendes ist ein wiederkehrendes Element in der Schau (Miró Museum und Es Baluard: 10-15 Uhr am 24., 26., 28. und 31.12.,sonst außer Mo 10-18 Uhr bzw. 10-20 Uhr, 6 bzw. 4 Euro.

Auch bei Roland Fischer, einem der renommiertesten deutschen Fotografen der Gegenwart, ist nichts so wie es scheint. Derzeit sind in Palma gleich zwei Facetten seines Werkes zu sehen: Im Casal Solleric großflächig-monumentale Architektur­bilder, darunter auch eines, das Palmas Kathedrale zum Thema hat, sowie im CCC Pelaires unter dem Titel „New Façades" großflächig-herangezoomte Fassaden­bilder (Casal Solleric: 11-14.30 Uhr am 24., 26., 28. und 31.12. Sonst außer Mo: 11-14 und 15.30-20.30 Uhr. Eintritt frei. CCC Pelaires: 24. und 31.12: 10.30-13.30 Uhr, 26.12. geschlossen, sonst 10.30-13.30 Uhr und 16.45-20 Uhr, Sa 10.30-13.30 Uhr, Eintritt frei).