Der balearische Ministerpräsident José Ramón Bauzá (Volkspartei, PP) ist beim Feierakt zur Eröffnung des neuen Studienjahres am Mittwoch (28.9.) mit Pfiffen und Beschimpfungen empfangen worden. Die Studenten der Balearen-Universität (UIB) kritisierten den Politiker für seinen Sparkurs, aber auch wegen des neuen Kurses in der Sprachpolitik, in dessen Folge die Inselsprache Katalanisch weniger gefördert wird. "Kürze an deinem Bart, nicht bei der Bildung", hieß es unter anderem. Die Rede von Bauzá wurde mehrmals von Buhrufen unterbrochen, Sicherheitskräfte mussten Studenten des Saals verweisen.

Die Rektorin der UIB, Montserrat Casas, dankte Bauzá zwar, dass er kurzfristig die finanziell kritische Situation an der Universität in den Griff bekommen habe, nachdem die Bezahlung der September-Gehälter nicht mehr sicher war. Doch sie forderte auch, die UIB langfristig besser auszustatten. So sei das Budget in den vergangenen Jahren um 12 Prozent gekürzt worden. Dabei liefere die Universität einen wichtigen Beitrag zur Überwindung der Wirtschaftskrise und sorge für die Schaffung zahlreicher qualifizierter Arbeitsplätze. Die Zahl der Studenten nehme kontinuierlich zu, auch die Umsetzung des Bolonia-Prozesses erfordere finanzielle Mittel.

Bauzá betonte in seiner Rede, dass die Bildung für die PP-Regierung Priorität haben werde. Er forderte Bürokratie-Abbau und eine stärkere Förderung der Englisch-Kenntnisse.