Ein Unternehmen hat der balearischen Küstenbehörde ein verlockendes Angebot unterbreitet: Man würde ein 3,6 Millionen Euro teures Gelände direkt am Naturstrand Es Trenc an der Südküste von Mallorca bereitstellen, um darauf einen riesigen Parkplatz für die Badegäste einzurichten. Im Gegenzug dazu möchte die Firma für die Dauer von 75 Jahren die Konzession zum Betreiben aller sechs Strandkioske sowie aller Liegestuhl-, Sonnenschirm- und Bootverleihe.

Eine so lange Zeitspanne sei nötig, da man ingesamt 7,7 Millionen Euro in die Anlage des Parkplatzes, aber auch in den Umbau der Chiringuitos sowie die Verbesserung der Strand-Dienstleistungen allgemein stecken werde, argumentiert das Unternehmen Rayma International Trading SL. Diese Investition würde sich frühestens nach 40 Jahren rechnen, heißt es.

Das geht aus einem Antrag hervor, der bei der Küstenbehörde eingereicht worden ist und auf den jetzt die Regionalpartei Pi in der Gemeinde Campos aufmerksam macht. Die Partei fordert von der Gemeindeverwaltung, sich gegen das Vorhaben auszusprechen - es sei eine "Hypothek" auf unabsehbare Zeit in finanzieller und umweltpolitischer Hinsicht.

Bislang entscheidet die Gemeinde Campos alljährlich über die Konzessionen, die an Strandkioskbetreiber sowie Liegestuhl- und Sonnenschirmverleiher vergeben werden. Sie sind mit Erlösen in Höhe von mehr als einer Million Euro pro Jahr eine wichtige Einnahmequelle für das Rathaus, das alljährlich die Erlaubnis für die Konzessionsvergabe von der Küstenbehörde beantragt. Bei dem jetzigen Antrag der Firma für die 75-jährige Konzession hat deshalb auch die Gemeinde ein Wort mitzureden.

Interessant ist das Angebot allerdings insofern, als die Schließung des großen Parkplatzes in Ses Covetes zu Beginn dieses Sommers für ein Parkchaos am Es Trenc-Strand gesorgt hat. /ff/sts