Der wegen mehrerer Sexualdelikte und Veruntreuung öffentlicher Gelder verurteilte ehemalige Ratsherr der Stadt Palma de Mallorca, Javier Rodrigo de Santos (ehemals Volkspartei, PP), steht erneut wegen mutmaßlicher sexueller Nötigung vor Gericht. Das berichtet die spanische Zeitung eldiario.es am Dienstag (10.7.).

Hintergrund: Bordell-Besuche mit städtischer Kreditkarte

Auf Mallorca war der PP-Politiker und fünffache Familienvater verurteilt worden, weil er seine Bordell-Besuche in der Schwulenszene von Palma mit der städtischen Kreditkarte gezahlt hatte. Außerdem musste er für die Verführung Minderjähriger zur Prostitution ins Gefängnis.

Anscheinend über seine Kontakte zu Kirche und Partei erhielt er nach Absitzen der Haftstrafe die Möglichkeit, in einer Nichtregierungsorganisation zu arbeiten, die sich um entlassene Häftlinge kümmert. Ausgerechnet bei dieser von einem katholischen Priester geführten NGO soll De Santos nun erneut straffällig geworden sein, indem er Häftlinge mit Ausgang dazu zwang, Sex mit ihm zu haben.

Zwei Häftlinge beschuldigen De Santos der Erpressung und der sexuellen Nötigung. Der ehemalige Politiker habe damit gedroht, negative Bewertungen auszustellen und damit die Ausgangssperre der Häftlinge zu erwirken, sollten sich die beiden jungen Männer dem Sex mit dem NGO-Mitarbeiter verweigern. Aufgrund der Anzeigen wurde De Santos im Dezember 2017 festgenommen. Nun muss er sich vor Gericht verantworten. /tg