Nach der Festnahme eines mutmaßlichen Exhibitionisten in der Dusche des städtischen Leistungszentrums Son Moix in Palma de Mallorca fordert die Opposition im Rathaus schärfere Einlasskontrollen. Statt übertragbare Magnetkarten an Institutionen zu verteilen, müsste die Stadt sicherstellen, dass sich jede Person für den Zutritt ausweise, forderte die Ciudadanos-Fraktion am Montag (12.11.).

In der vergangenen Woche hatte es mehrfach Beschwerden gegeben, weil sich ein Mann in der Dusche vor Minderjährigen masturbiert haben soll. Die Nationalpolizei brauchte mehrere Tage, um den mutmaßlichen Exhibitionisten ausfindig zu machen und festzunehmen. Verantwortliche des Städtischen Sportinstituts (Institut Municipal de l'Esport, IME) wiesen auf die hohen Sicherheitsstandards hin und erklärten, dass sich jede Person durch eine Magnetkarte identifizieren müsse, um Zugang zu den städtischen Sportzentren zu erhalten.

Die Ciudadanos wieses jedoch auf eine große Sicherheitslücke hin. Neben den gewöhnlichen Magnetkarten der Nutzer der Sportzentren Son Moix und Son Hugo gebe es auch eine ganze Reihe von übertragbaren Magnetkarten, die an Institutionen verteilt würden. Das müsse sich ändern, forderte Ciudadanos-Sprecher Josep Lluís Bauzá.

Um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen, zitierte er Internetforen, in denen sich Nutzer zum Sex in den Umkleidekabinen der Sportzentren verabredeten. Die Probleme würden ignoriert, kritisierte Bauzá und forderte den Rücktritt der IME-Funktionäre Susanna Moll und José María González.

Die Stadtverwaltung beschwichtigte und beteuerte erneut, dass jede Magnetkarte einem bestimmten Nutzer zugewiesen sei. Im Falle von Minderjährigen sei der Zutritt zudem auf die Zeitspannen ihrer Trainingszeiten limitiert. In den vergangenen vier Jahren habe man keinerlei Beschwerden wegen "Cruisings" oder Dating in den Sportzentren erhalten, weder in Son Moix noch in Son Hugo. Sollten der Ciudadanos-Fraktion Hinweise auf Verstöße vorliegen, sollten sie diese der Staatsanwaltschaft überreichen. /tg