Im Hafen von Palma de Mallorca ist seit Dienstagmorgen (22.1.) das private Seenotrettungsschiff "Professor Albrecht Penck" vor Anker. Das Schiff der Vereinigung "Sea Eye", das unter deutscher Flagge fährt, war zuvor fast zwei Wochen lang im Mittelmeer umhergefahren, ohne einen Hafen zu finden, der ihm das Einlaufen gewährte.

"Wir brauchen Brennstoff und füllen die Vorräte auf", sagt Kapitän Klaus Merkle der MZ. Seit Freitag lag das ehemalige Forschungsschiff der DDR in der Bucht vor Palma vor Anker. Durch die Feiertage Sant Sebastià hat es sich die Erlaubnis der Hafenbehörde verzögert. "Es hat wohl auch ein bisschen für Verwirrung gesorgt, dass die 'Professor Albrecht Penck' einst ein offizielles Staatsschiff war und sie wussten nicht, in welchem Teil des Hafens sie uns schicken sollen." Anlegen durften sie im Terminal sechs bei Porto Pi. Geplant ist, dass sie gut drei Wochen bleiben und dann zu weiteren Rettungsmissionen Richtung Libyen in See stechen.

Die "Professor Albrecht Penck" war kurz vor Weihnachten von Hamburg aus in Richtung libyscher Küste ausgelaufen. Dort hatte die Besatzung kurz vor Silvester 17 in Seenot geratene Flüchtlinge an Bord genommen. Die Regierung von Malta verweigerte dem Rettungsschiff den Einlauf im Hafen. Erst am 9. Januar nahm die maltesische Marine die Schiffbrüchigen auf. Die Besatzung, die eigentlich nur auf einen zweiwöchigen Einsatz vorbereitet gewesen war, konnte nach fast vier Wochen auf dem Meer nun auf Mallorca von Bord gehen. /somo/lk